Das Kalenderblatt zeigt den 12. April und schon wurden die Bewohner von Schaffhausen von einem Gewitter aus dem Schlaf gerissen. Das Gewitter brachte dem Grossraum Schaffhausen, inklusive deutschen Gebieten, rund 2200 Blitze. Davon schlugen rund 1700 in den Boden ein. Auf der Messstation Schaffhausen brachte die Gewitterzelle rund 11 Millimeter Regen.
Temperaturunterschiede sind matchentscheidend
Gewitter gehören für uns zum Sommer. An heissen Tagen muss am Abend oft mit Gewittern gerechnet werden. Gewitter können aber auch in den anderen Jahreszeiten auftreten. Selbst im Winter sind Gewitter absolut möglich. Dazu braucht es vor allem grosse Temperaturunterschiede. Solche treten oft auch im Frühjahr auf. Im April kann sich der Boden durch die kräftige Sonneneinstrahlung schon stark erwärmen. Erreicht uns gleichzeitig in der Höhe eisige Luft, meist aus Norden, kommt es zu grossen vertikalen Temperaturunterschieden und entsprechend zur Bildung von Gewittern. Diese Voraussetzungen waren in der Nordschweiz schon am Montagabend gegeben. Am Dienstagmorgen zog eine aktive Kaltfront nochmals über die Region hinweg. Weil die Luft in der Höhe damit nochmals kühler wurde verstärkte sich der Temperaturgradient wieder und so kam es zur neuerlichen Blitzentladung.
Zwei Blitzarten
Blitze sind die Folge von luftelektrischen Entladungen. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Arten von Blitzen. Sogenannte Wolken-Wolken-Blitze und Bodenblitze. Wolken-Wolken-Blitze entstehen durch Ladungsunterschiede innerhalb der Atmosphäre, sei dies innerhalb einer einzelnen Wolke oder zwischen zwei Wolken. Bodenblitze sind die Folge einer Entladung zwischen dem Erdboden und der Wolkenunterkante. Die eigentliche Entladung erfolgt dabei allerdings von der positiv geladenen Bodenoberfläche zur negativ geladenen Wolkenunterkante.