Eine typische Gewitterzelle entsteht beispielsweise über dem Napf, wird mit südwestlichem Höhenwind über das Luzerner Mittelland und teilweise weiter bis nach Zürich getragen. Dabei steigt die warme und feuchte Luft im vorderen Teil der Gewitterzelle auf. In der Gewitterzelle entstehen kräftige Fallwinde. Da die Gewitterzelle zieht, kommen sich Auf- und Abwinde nicht in die Quere. Wenn der Höhenwind nur sehr schwach ist und die Gewitterzellen stehen bleiben, setzt die Selbstzerstörung ein. Der Abwind unterdrückt den Aufwind, die Gewitterzelle fällt in sich zusammen.
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Bild 1 von 4. Eine Quellwolke wächst langsam zur Gewitterwolke im Anfangsstadium heran. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 2 von 4. Warme Luft aus der Umgebung strömt in die Gewitterzelle und steigt auf. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 3 von 4. In der Gewitterwolke entstehen Fallwinde, welche die Aufwinde unterdrücken. Anschliessend beginnt die Gewitterzelle in sich zusammen zu fallen... Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 4 von 4. ...bis sich die Gewitterwolke ganz auflöst. Zurück bleiben ein paar hohe Wolkenfelder. Bildquelle: SRF Meteo.
In Ausnahmefällen kann es aber vorkommen, dass sich eine Gewitterzelle auch ohne Höhenwind über mehrere Stunden austobt. Voraussetzung dafür ist ein Berg. Dabei kommt der Feuchtenachschub aus dem einen Tal, die Fallwinde strömen ins andere Tal. Die Winde kommen sich nicht in die Quere und die Zelle überlebt längere Zeit. Die Regenmengen können dabei lokal sehr gross werden.
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Bild 1 von 4. Eine Gewitterzelle entsteht über einem Berg. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 2 von 4. Feuchte und warme Luft steigt von beiden Seiten des Berges in die Gewitterzelle. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 3 von 4. Der Fallwind bedrängt den Aufwind nur auf der einen Seite. Der Aufwind wird dort schwächer. Die Gewitterzelle bleibt aber bestehen. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 4 von 4. Der Fallwind fliesst ins eine Tal, der Aufwind kommt aus dem anderen Tal. Die Gewitterzelle kann sich über Stunden am Leben halten. Bildquelle: SRF Meteo.
Da diese Woche die Höhenwinde sehr schwach sind, könnten sich über den Bergen lokal heimtückischen Gewitterzellen mit kräftigem und lang anhaltendem Regen bilden.