Verkehrte Wetterwelt: Auf den Bergen fehlt der Schnee, und es ist äusserst mild. Gleichzeitig schlottern im Mittelland viele Schweizer vor sich hin. Die Temperaturen stiegen im zentralen und östlichen Mittelland am Mittwoch auch während des Tages nicht über den Gefrierpunkt. In Aarau lag der Tageshöchstwert am Mittwoch bei -0,6 Grad. Auch auf dem Flughafen Zürich mit -0,9 Grad blieb es den ganzen Tag frostig. Einen sogenannten Eistag, also ganztags negative Temperaturen, gab es auch in Grenchen, in Schaffhausen und auf dem Zürichberg. An den meisten Orten war es der erste Eistag seit dem 18. Januar.
Im Zeichen der globalen Erwärmung ein seltenes Ereignis
In Aarau gab es im vergangenen Winter überhaupt nur einen einzigen Eistag. In Schaffhausen und am Flughafen Zürich wurden im Winter 2015/2016 wenigstens zwei Eistage verzeichnet. Nebst dem 18. Januar wurden auch am 28. Dezember 2015 negative Höchstwerte gemessen. Im Winter 2014/15 reichte es immerhin noch für 6 Eistage am Flughafen. Wirft man einen Blick in die Statistik der Jahre 1981 bis 2010 so würden auf dem Flughafen Zürich immer noch 20 Eistage erwartet und auch in Aarau müsste man mit 17 Eistagen rechnen. Für Lugano liegt der statistische Wert für einen Eistag im Übrigen bei weniger als einem Tag pro Jahr.
Auf dem Titlis wärmer als in Zürich
Normalerweise ist es auf den Bergen deutlich kälter als im Flachland. Nicht so in diesen Tagen. Während im Mittelland kalte Nebelluft liegt, ist es in der Höhe äusserst mild. Am Mittwochnachmittag wurden auf dem Moléson, auf 2000 Meter über Meer, +9,6 Grad gemessen. Ähnlich warm war es auf dem Pilatus mit +9,3 Grad. Selbst auf dem 3000 Meter hohen Titlis war es am Mittwochnachmittag wärmer als Mittelland. Dort lag die Höchsttemperatur bei +1,0 Grad.
Eintagsfliege?
Am Donnerstag fliesst mit Südwestwind auch in den tieferen Schichten wieder wärmere Luft ins Mittelland. Im östlichen Mittelland könnte es in der Nebelschicht nochmals lokal für einen Eistag reichen.