Der Januar 2017 war von langanhaltenden stabilen Hochdruckgebieten geprägt. Da bereits anfangs Monat Kaltluft in die Schweiz einsickerte, resultierte an vielen Orten der kälteste Januar seit genau 30 Jahren. Allerdings war es nicht der kälteste Monat seit 30 Jahren, denn im Februar 2012 war es im Norden noch kälter als jetzt.
3 Grad zu kalt
Im Januar 2017 lag die Temperatur rund 3 Grad unter der klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Es war aber nicht nur unter der Nebeldecke im Mittelland eisig kalt. Auch auf den Bergen lag die Temperatur 1,5 bis 2,5 Grad unter der Norm, und auch der Süden machte keine Ausnahme. Im Tessin lag die Mitteltemperatur rund 0,5 Grad unter dem Januarnormwert, aber auch dort gehörte der Januar 2017 zu den kältesten Januarmonaten der letzten Jahre.
Konstante Kälte
Die Januarkälte zeichnete sich vor allem durch ihre grosse Konstanz aus. In Aarau wurden 16 Eistage registriert, also Tage mit einer Temperatur konstant unter dem Gefrierpunkt. Normal wären nur etwa 7 Eistage. Noch extremer fällt der Vergleich zum Vorjahr aus, als es in Aarau sogar nur 2 Eistage gab. In Pully am Genfersee wurden in diesem Januar 14 Eistage verzeichnet. Dort gibt es in einem durchschnittlichen Januar nur 3 Eistage, und im milden Vorjahr gab es dort im Januar sogar gar keinen Eistag. Die Kälte war zwar über Tage konstant, absolute Spitzen brachte sie aber nicht. Der tiefste Wert auf dem staatlichen Messnetz waren -29,9 Grad, gemessen am 6. Januar in La Brévine. Im Vergleich zum absoluten Kälterekord aus dem Januar 1987 mit -41,8 Grad, ebenfalls in La Brévine gemessen, war es schon fast mild. Auch an den meisten anderen Messstationen lagen die Extremwerte vor 30 Jahren noch 10 bis 15 Grad tiefer. So wurden jetzt in Aadorf (TG) -17,2 Grad gemessen, im Januar 1987 sank die Temperatur aber auf einen Tiefstwert von -29,9 Grad.
Der Nebel hatte es in sich
Vom 17. Januar bis am 26. Januar gab es an vielen Orten im Mittelland nicht einen einzigen Sonnenstrahl. Die Hochnebeldecke blieb einfach konstant zu. Entsprechend stieg gegen das Ende der Periode auch die Feinstaubbelastung stark an. Da es aber zu Beginn des Monats und Ende Monat auch sonnige Phasen gab, nimmt sich die Statistik nicht so schlecht aus. Auch im Mittelland wurden immerhin zwischen 50 und 80 Prozent des üblichen Januar-Sonnenscheins erreicht. Ganz anders in den Bergen und im Süden. Dort sorgten die Hochdruckgebiete für einen Überschuss an Sonnenstunden. Am sonnigsten war es auf dem Monte Generoso im Südtessin mit mehr als 180 Stunden Sonnenschein.
Trockenheit ging weiter
Landesweit war der Januar auch deutlich zu trocken. Im Norden gab es an den meisten Orten nur 20 bis 50 Prozent des üblichen Niederschlages, im Süden waren es sogar meist nur 10 Prozent. In Locarno wurden nur 5,5 Millimeter Niederschlag registriert, in Lugano mit 7,1 Millimeter nur unwesentlich mehr. Da bereits der Dezember extrem trocken war, in Lugano gab es beispielsweise nur 1,4 Millimeter Niederschlag, führen die meisten Flüsse nun Niedrigwasser. Kommt dazu, dass im Januar der meiste Niederschlag als Schnee fiel, und entsprechend auch kaum etwas abfliessen konnte.
Ende der Hochdrucklage
In den kommenden Tagen stellt sich nun aber die Wetterlage deutlich um. Es wird wechselhaft, und es gibt beidseits der Alpen immer wieder Niederschläge. Da aus Westen deutlich mildere Luft zu uns geführt wird, fällt bis in mittlere Lagen Regen. Im Flachland steigen die Temperaturen zur Wochenmitte in den zweistelligen Bereich.