Zum Inhalt springen

Meteo-Stories Kennen Sie den Unterschied zwischen Wetter und Klima?

Das Wetter ändert fast täglich. Doch auch das Klima verändert sich. Was bedeuten die beiden Begriffe? Der heutige Tag steht bei der SRG ganz im Zeichen des Klimawandels. Auf SRF1 folgt ab 20 Uhr der Themenabend +3° mit dem Film «Gefährlicher Sommer» und Einschätzungen von Experten.

Wetter versus Klima

Wetter ist das, was wir täglich erleben: Sonne, Wolken, Regen, Schnee, Wind, Wärme, Kälte und wie die Wetterelemente alle heissen. Wir von SRF Meteo sind Meteorologen und beschäftigen uns mit Wetterprognosen.

Ab 20 Uhr Themenabend Klimawandel auf SRF 1

Das Wetter über einen längeren Zeitraum nennt man Klima; demnach das durchschnittliche Wetter über mehrere Jahrzehnte. Die Weltorganisation für Meteorologie spricht ab einer 30-jährigen Periode von Klima. Vorhersagen zum Klima werden von Klimatologen berechnet.

Beispiel Neuschnee

Wenn an einem Tag wie heute Neuschnee fällt, dann ist das ein Wetterereignis. Betrachtet man jedoch die durchschnittlichen Neuschneetage zwischen 1981 und 2010, dann sprechen wir von Klima. In den tiefen Lagen des Mittellandes gab es in diesem Zeitraum pro Jahr 10 bis 20 Tage mit Neuschnee. Uns interessiert aber auch die Zukunft. Beim Wetter kann der mehr oder weniger detaillierte Wetterablauf für einige Tage in die Zukunft berechnet werden. Hierfür kommen Wettermodelle zum Zug. Analog wird das zukünftige Klima mit Klimamodellen simuliert. Dabei gibt es keine Informationen mehr über das Wetter an einzelnen Tagen, sondern nur statistische Aussagen. Kommen wir zu unserem Beispiel mit den Neuschneetagen zurück. Die Klimaszenarien zeigen für den Zeitraum um 2060 im Mittelland im Schnitt nur noch etwa 5-10 Tage mit Neuschnee. In anderen Worten: Meine möglichen Enkel werden nur noch halb so viel Neuschnee erleben wie ich in meiner Kindheit in den 80er Jahren. Die Tage mit Neuschnee nehmen aber nicht nur im Mittelland sondern auch in den Bergen drastisch ab.

Zwei Schweizerkarten mit farbiger Darstelltung der Schneetage. In der Zukunft werden diese abnehmen.
Legende: Durchschnittliche Anzahl Neuschneetage pro Jahr In den tiefen Lagen des Mittellandes waren es 10 bis 20, im Jahr 2060 werden es nur noch 5 bis 10 sein. CH2011, MeteoSchweiz

Beispiel Temperatur

Im Moment ist eine Serie von Eistagen in Sicht. Bei einem Eistag verharrt die Temperatur ganztags unter dem Gefrierpunkt. Wie kann es sein, dass alle Welt von einer Klimaerwärmung spricht und wir trotzdem noch solch kalte Phasen erleben? Zudem soll es ja auch noch verbreitet weiss werden, und das sogar im Flachland.

Nun, auch in einem wärmeren Klima gibt es kältere Tage. Sie werden einfach weniger häufig. Das Klima ist ja nur der «Durchschnittswert». Das Wetter an den einzelnen Tagen kann weiterhin stark schwanken. So sind auch in Zukunft tiefere Temperaturen dabei. In einem wärmeren Klima werden Kältephasen aber weniger häufig, dafür nehmen Hitzewellen zu. Die Temperatur von Jahr zu Jahr schwankt immer, mal mehr, mal weniger, regional zum Teil unterschiedlich. Die Schwankungen gehen auch in einem veränderten Klima weiter. Allerdings fallen die Jahre im Durchschnitt wärmer aus. Gut zu erkennen ist, dass in der Grafik die jüngeren Jahre häufig rot (warm) und immer dunkelroter (noch wärmer) werden.

Viele kleine Schweizerkarten. Von blau über weiss bis rot gibt es alle Farben, je nach Temperatur im betreffenden Jahr. Links mehr blaue Jahre in der Vergangenheit und rechts immer mehr rote Jahre.
Legende: Temperaturentwicklung 1864-2016 Kühlere Jahre sind blau, wärmere rot dargestellt. Im Vergleich zur Referenzperiode 1961 bis 1990. MeteoSchweiz

Klimaszenarien

Die oben erwähnte Berechnung der Neuschneetage im Jahr 2060 stammt aus den Klimaszenarien des Jahres 2011. MeteoSchweiz und die ETH Zürich werden im 2018 ihre neusten Klimaszenarien veröffentlichen.

Detaillierte Informationen zu den Klimaszenarien von 2011 finden Sie hier.

Impulse für eine klimaangepasste Schweiz

Klimaszenarien Schweiz - eine regionale Übersicht

Meistgelesene Artikel