Zur Zeit werden Meteorologen immer wieder nach dem Grund für diesen milden und schneearmen Winter auf der Alpennordseite gefragt.
Ebenso ungewöhnlich erscheinen uns die enormen Schneemassen, die sich in den südlichen Alpen auftürmen. Am Alpensüdhang liegt zur Zeit mehr als doppelt soviel Schnee wie üblich anfangs Februar.
Diese beiden Phänomene hängen eng zusammen und haben ihren Ursprung in der aussergewöhnlichen Luftdruckverteilung über dem nahen Atlantik.
Tiefdruckmaschine Atlantik
Betrachtet man den durchschnittlichen Luftdruck der ersten beiden Wintermonate Dezember 2013 und Januar 2014 und vergleicht diesen mit dem Mittelwert der Jahre 1981 bis 2010, fallen bereits auf den ersten Blick grosse Abweichungen auf.
Zwischen Island, Irland und Schottland liegt ein Gebiet mit massiven negativen Abweichungen. Gemittelt über die vergangenen zwei Monate war der Luftdruck dort zwischen 10 bis 15 Hektopascal tiefer als im langjährigen Mittel. Es gab also viel mehr und auch kräftigere Tiefdruckgebiete über dem Atlantik als in anderen Jahren. Im Osten Europas und Richtung Polarmeer gibt es dagegen teils massive positive Abweichungen, dort lagen überdurchschnittlich viele Hochdruckgebiete.
Südwestlagen ohne Ende
Die vielen Tiefdruckgebiete über dem nahen Atlantik hatten in der Schweiz milde Südwestlagen und immer wieder Föhnstürme zur Folge. Somit zogen über die Alpennordseite bei relativ milder Luft meist nur schwache Störungen. Grosse Neuschneemengen im Norden und besonders am Alpennordhang bringen dagegen hauptsächlich Nord- oder Nordwestlagen - und solche kamen im diesem Winter noch praktisch keine vor. Die vielen Föhn- und Südstaulagen brachten auf der Alpensüdseite dagegen grosse Niederschlagsmengen, in höheren Lagen meist in Form von Schnee.