Momentan vergeht kein Monat ohne neue Niederschlagsrekorde. Im Mai verzeichnete Luzern ein Allzeitmaximum, nun melden die Messstationen am Ofenpass und auf dem Pilatus neue Monatsrekorde.
Buffalora mit Junihöchstwert
An der Messstation Buffalora am Ofenpass wird seit 1917 Niederschlag gemessen. In der nun 100-jährigen Messreihe gab es für den Juni noch nie einen so hohen Messwert wie in diesem Jahr. 185,7 Millimeter Regen wurden insgesamt gemessen. Damit wurde der bisherige Höchstwert aus dem Jahre 1997 um etwas mehr als einen Millimeter übertroffen. Auch auf dem Pilatus wurde ein neuer Junirekord verzeichnet. Dort wurden sogar 277,1 Millimeter registriert. Auch dort wurde der Höchstwert aus dem Juni 1997 übertroffen. Damals wurden 274,9 Millimeter gemessen. Allerdings reicht diese Messreihe nur bis ins Jahr 1981 zurück. Ebenfalls neue Juni-Höchstwerte wurden von den Kernkraftwerksstationen Leibstadt und Gösgen sowie vom Paul Scherrer Institut in Würenlingen gemeldet. Allerdings wird auch an diesen Standorten erst seit den 80er-Jahren kontinuierlich gemessen.
Haarscharf vorbei
In Güttingen am Bodensee wurde der Rekord, notabene aus dem Vorjahr, um weniger als einen Millimeter verfehlt. Insgesamt wurden dort im Juni 2016 191,6 Millimeter Regen gemessen. Um genau einen Millimeter wurde auf der Messstation Vaduz, die direkt an der Schweizer Grenze steht, der Rekord aus dem Juni 1979 verpasst. In diesem Jahr wurden 200,8 Millimeter verzeichnet. Der starke Regen im Rheineinzugsgebiet sorgte auch für Hochwasser am Bodensee.
Schon seit einem halben Jahr ist es viel zu nass
Betrachtet man die Niederschlagsmengen der Messperiode Januar bis Juni, so fällt auf, dass es in der ganzen Schweiz deutlich zu nass war. In Basel war es die nasseste erste Jahreshälfte seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahre 1864. Im ersten Halbjahr 2016 fiel mit 732 Millimeter Niederschlag sogar deutlich mehr als im ganzen Jahr 2015. Auch auf dem Säntis war das erste Halbjahr das nasseste seit Messbeginn, allerdings sind die Messergebnisse auf dem Säntis auf Grund von Schneedrift-Effekten immer mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen.