Seit Tagen befindet sich der Alpenraum in einer kräftigen Südströmung. Diese sorgt einerseits immer wieder für Föhnphasen, so bereits am Mittwoch und Donnerstag, und anderseits befindet sich immer wieder Saharastaub in der Luft.
Die Schweiz sieht rot!
Seit Freitag ist nun die südliche Höhenströmung genau so gerichtet, dass Staub aus der Libyschen-Wüste zu uns gelangt. Durch den Transport dieses Staubes färbt sich die Atmosphäre zum Teil rot. Saharastaub lässt sich aber auch am Boden nachweisen. Besonders deutlich ist der Staub auf der Carrosserie von Fahrzeugen zu sehen. Einen guten Hintergrund gibt aber auch der Schnee in den Bergen ab. Dort färbt sich die Oberfläche ebenfalls rot. Wer sich am Wochenende von der Gartenarbeit erholen will, muss zuerst Bänke und Tische draussen reinigen. Durch den vielen Saharastaub befanden sich in der Atmosphäre aber auch mehr Kondensationskerne, und so fiel der Samstag etwas trüber aus als erwartet.
Wenig Sonne und trotzdem warm
Obwohl sich die Sonne hinter dem Staub rar machte, war es warm. Schon am frühen Nachmittag wurden in Bad Ragaz knapp 21 Grad gemessen und auch im Rhonetal wurde die 20 Gradmarke überschritten. Im Mittelland lagen die Temperaturen am frühen Samstagnachmittag bei 10 bis 14 Grad. Dort hatten sich die Hochnebelfelder erst gerade verzogen, und so konnte sich die morgendliche Kaltluft noch nicht erwärmen.
Schon wieder Föhn
Im Laufe des Samstags setzte wieder Föhn über den Alpen ein. Am Samstagmittag lagen die Windspitzen auf den Bergen zunächst bei rund 80 Kilometern pro Stunde, im Urner Reusstal wurden am frühen Samstagnachmittag knapp 70 Kilometer pro Stunde registriert. Im Laufe des Wochenendes dürfte der Föhn noch an Intensität zulegen. In den Tälern werden Windspitzen um 80 Kilometer pro Stunde erwartet, auf den Bergen sind Maximalwerte zwischen 100 und 120 Kilometer pro Stunde möglich. Am Sonntag geht es mit Föhn weiter, dazu dürfte es mindestens zeitweise sonnig werden. Der Saharastaub dürfte aber auch am Sonntag für rote Flecken sorgen.