Die Schneefallgrenze ist keine fixe Grenze, sondern eine teilweise mehrere 100 Meter dicke Schicht, in welcher der Schmelzvorgang stattfindet. Bei diesem Übergang von festem (Schnee) zu flüssigen (Regen) Niederschlag wird der Luft in der Umgebung Schmelzwärme entzogen. Die Luft kühlt sich ab und die Schneefallgrenze verlagert sich allmählich nach unten.
Ideal in den Alpentälern
Der Effekt der Niederschlagsabkühlung funktioniert in einem schmalen Alpental besonders gut. Bei windschwachen Wetterlagen bleibt die Luftmasse mehr oder weniger die gleiche und die Schmelzwärme wird einer geringeren Luftmasse entzogen als in der Ebene.
Absinken bei kräftigem Niederschlag
Das Abkühlen der Luftmasse und somit das Absinken der Schneefallgrenze ist von der Niederschlagsintensität abhängig, wie die Graphik von R. Steinacker (Universität Innsbruck und Wien) zeigt. In der Nacht auf den Mittwoch liegt die Schneefallgrenze theoretisch in Nordbünden auf etwa 1800 m ü.M., rund 1300 Meter oberhalb vom Churer Rheintal. Folgt man in der Graphik der Kurve bei 1300 Meter nach unten, sieht man, dass in einem Tal 20 bis 25 Millimeter Niederschlag nötig sind, um die Schneefallgrenze bis in den Talgrund abzusenken. Da SRF Meteo von 20 bis 40 Millimeter Niederschlag ausgeht, sind unter idealen Bedingungen Flocken bis weit in die Alpentäler möglich.