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Flugaufnahme: blauer Himmel, unten grüne Landschaft, in der Mitte eine gigantische Wolke.
Legende: Cumulonimbus Die reife Gewitterzelle heisst Cumulonimbus calvus, ist die Gewitterwolke oben schon ausgefranst, capillatus. Simon Starkl

Meteo-Stories Tagesgangwetter

Im Frühling und Sommer ist im Wetterbericht häufig die Rede davon. Doch was ist Tagesgangwetter? Kurz gesagt: am Morgen sonnig, am Nachmittag Quellwolken, gegen Abend Gewitter.

Etwas Physik

Die Sonne ist der Motor des Tagesgangwetters. Sie heizt die Erdoberfläche auf. Allerdings nicht überall gleich stark: Dunkle Flächen werden wärmer als helle. Je weisser eine Oberfläche, desto mehr Sonnenlicht wird reflektiert. Das ist die sogenannte Albedo. So wird die Luft über verschiedenen Untergründen unterschiedlich stark erwärmt. Als dunkel gelten beispielsweise Waldflächen oder Felsen, im Gegensatz zu weissen Schneeflächen oder helleren Wiesen. So können sich Blasen mit warmer Luft bilden. Natürlich spielt auch die Exposition eine wichtige Rolle: Südhänge erwärmen sich viel stärker als Nordhänge, Osthänge am Morgen, Westhänge gegen Abend.

Hügelige Landschaft bei wolkenlosem Wetter. Recht klein ist ein Heissluftballon sichtbar.
Legende: Heissluftballon Warmluftblasen sind leicher als ihre Umgebung und steigen auf, beim Ballon wie auch bei der Quellwolke. SRF

Über einer erwärmten Oberfläche hat sich nun eine Warmluftblase gebildet. Warme Luft hat eine geringere Dichte als kalte. Sie ist damit leichter und steigt auf - analog einem Heissluftballon. So lange das Luftpaket wärmer ist als seine Umgebung, steigt es auf. Manchmal wird der Aufstieg auf einer bestimmten Höhe blockiert. Die Rede ist von einer Inversion. Steigt die Warmluftblase ungehindert auf, kann sie die Tropopause erreichen. Das ist die obere Grenze der Wetterschicht.

Flugaufnahme auf Berglandschaft: An den Gipfeln hat es kleine Wolken, der Himmel ist sonst blau.
Legende: Cumulus humilis sind die kleinen Quellwolken, die sich bereits um die Mittagszeit entwickeln. SRF Meteo

Am Vormittag sonnig

Das Tagesgangwetter startet mit viel Sonnenschein. Der Himmel ist dabei nur leicht bewölkt oder sogar wolkenlos. Die Sonne kann am Vormittag kräftig einheizen. Dabei bilden sich Blasen mit warmer Luft. Diese steigen auf. Aufsteigende Luft kühlt sich aber auch wieder ab. In warmer Luft ist mehr Platz für Wasserdampf als in kalter. Irgendwann hat es im aufsteigenden Luftpaket nicht mehr genug Platz für allen Wasserdampf. Ein Teil davon kondensiert aus: Das Ergebnis ist eine Wolke. Bei sehr trockener Luft kann es auch sein, dass sich gar keine Wolke bildet. Cumulus humilis sind die ersten kleinen Quellwolken. Sie bilden sich meist um die Mittagszeit.

Bergkamm vor blauem Himmel. Über der Krete wachsen Wolkentürme in die Luft.
Legende: Cumulus mediocris sind schon etwas grössere Quellwolken. Simon Starkl

Am Nachmittag Quellwolken

Die Warmluftblasen steigen weiter auf. Damit türmen sich die Wolken immer höher in den Himmel. Mittelgrosse Quellwolken sind in der Meteorologie als Cumulus mediocris bekannt. Grosse Cumulus congestus haben bereits eine Mächtigkeit von mehreren Tausend Metern. Sie werden oft auch Blumenkohlwolke genannt. Obwohl die Quellwolken schon bedrohlich scheinen, sind sie noch nicht zur Regen- oder Gewitterzelle angewachsen.

Im Vordergrund Berge, im Hintergrund blauer Himmel mit riesiger schneeweisser Wolke.
Legende: Cumulus congestus türmen sich bereits weit in den Himmel hinauf. Karl Heinz Hack

Gegen Abend Regenschauer oder Gewitter

Die riesigen Quellwolken können sich als Regenzellen oder Gewitter entladen. Eine Gewitterwolke ist in der Meteorologie ein Cumulonimbus calvus. Der Niederschlag fällt meist in Form von Regen. Im Winter kann auch Graupel, im Sommer Hagel dabei sein. Natürlich gehören auch Blitz und Donner sowie Sturmböen dazu. Beim Tagesgangwetter gibt es keinen flächendeckenden Regen. Strichweise kann es aber kräftig schütten. In der Wetterprognose können nur Tendenzen angegeben werden. Zum Beispiel: Gewitter eher im Jura, im Osten oder Süden, allgemein kleines oder grosses Gewitterrisiko. Generell sind die Berge häufige von Regenschauern und Gewittern betroffen. Mit der Höhenströmung können die Zellen aber auch ins Flachland wandern.

Flugbild: Landschaft mit See und Jurahügeln im Hintergrund. Im Vordergrund graue Wolke mit fallenden Regenstreifen.
Legende: Regenschauer Beim Tagesgangwetter gibt es keinen flächendeckenden Regen. Die einen werden nass, die anderen nicht. SRF Meteo

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