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Bild 1 von 3. 5. März 2006: Am Sonntagnachmittag am Utoquai in Zürich. Bildquelle: Martin Schuler.
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Bild 2 von 3. Stadtbus beim Oberen Graben in St. Gallen. Bildquelle: Keystone/Regina Kuehne.
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Bild 3 von 3. Schneeräumung am Sonntagnachmittag auf dem Paradeplatz in Zürich. Bildquelle: Keystone/Alessandro Della Bella.
Das Wochenende vom 4. und 5. März 2006 bleibt im Flachland der Deutschschweiz vielerorts unvergessen. Am Samstag setzte frühmorgens kräftiger Schneefall ein. Danach schneite es während über 24 Stunden pausenlos weiter, ehe der Schneefall im Laufe des Sonntagsvormittags nachliess. Die Neuschnee-Messung vom Sonntagmorgen um 7 Uhr zeigte vielerorts neue Rekordwerte, wie nachfolgende Tabelle zeigt:
Neuschnee-Rekorde gemessen am Morgen des 5. März 2006
In St. Gallen werden Schneehöhen seit 1938 aufgezeichnet. Die 60 Zentimeter Neuschnee vom 5. März 2006 bedeuten Rekord! Total lagen am Sonntagmorgen sogar 68 Zentimeter Schnee. Vom Zürichberg liegen Schneedaten der letzten 152 Jahre vor: Auch dort fiel innerhalb von 24 Stunden nie mehr Neuschnee als im März 2006 mit 54 Zentimetern. Die letzten Schneereste schmolzen dort übrigens erst am 17. März weg.
Zum Glück am Wochenende
Solche Schneemassen an einem Werktag: Es wäre wohl zum ganz grossen Verkehrskollaps gekommen. Am Sonntagmorgen waren aber glücklicherweise nicht allzu viele Automobilisten unterwegs. Dennoch kam der Verkehr vielerorts zum Erliegen. Unter der Schneelast umgestürzte Bäume sorgten zudem für zahlreiche gesperrte Strassenabschnitte.
Auslöser: Kaltluft gegen Warmluft
Zu den intensiven Schneefällen kam es durch eine sogenannte Gegenstromlage. Ein Tiefdruckgebiet zog an diesem Wochenende über Frankreich hinweg nach Norditalien. Es steuerte aus Südwesten feuchte und in der Höhe relativ milde Luft zur Schweiz. Gleichzeitig sorgte ein schwaches Hoch über Deutschland für eine Bisenströmung, welche kalte Luft in den Norden der Schweiz führte. Beim Zusammenprall dieser Luftmassen kam es zu diesen heftigen Schneefällen. Im westlichen Mittelland und in den Alpen war die Schneefallgrenze in der milderen Luft deutlich höher - die Neuschneemengen waren somit geringer. In Bern fielen im gleichen Zeitraum nur gerade 17 und in Elm/GL 11 Zentimeter Schnee.