Der Oktober 2014 versucht im Alleingang zu korrigieren, was der Sommer nicht geschafft hat. Wir werden seit anfangs Monat mit viel Wärme verwöhnt. Altweibersommer und Goldener Oktober machen ihrem Namen alle Ehre! Am grössten ist der Wärmeüberschuss in den Föhngebieten der Ostschweiz und im Rhonetal mit fast 6 Grad im Vergleich zur klimatologisch relevanten Norm der Jahre 1961 bis 1990. Im Mittelland liegt der Wärmeüberschuss bei rund 4 bis 5 Grad, aber selbst im Tessin, wo es in der ersten Monatshälfte grosse Regenmengen gab, liegen die Temperaturen bis jetzt fast 4 Grad über dem Schnitt.
Noch deutlich wärmer als 2001 und 2006
Bis jetzt gelten in der Schweiz der Oktober 2001 und der Oktober 2006 als die wärmsten Oktobermonate seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen im Jahre 1864. Ausser im Hochgebirge und auf den Jurahöhen ist es momentan überall deutlich wärmer als in den Rekordjahren 2001 und 2006. In Sitten liegen wir momentan sagenhafte 1,9 Grad höher als im Rekordjahr 2001, in Glarus sind es sogar 2,1 Grad über dem bisherigen Höchstwert.
Wintereinbruch am Mittwoch
Bis am Mittwoch bleibt es beidseits der Alpen noch deutlich zu mild. In der Nacht auf Mittwoch erleben wir allerdings den ersten Wintereinbruch der Saison. Nach den Prognoseunterlagen von heute (Sonntag) muss auf der Alpennordseite mit Schnee bis auf 1000 Meter herunter gerechnet werden, lokal könnte es sogar noch weiter hinunter Schnee geben. Momentan ist aber noch nicht sicher, ob uns wirklich die ganze kalte Luft trifft, oder ob diese östlich an uns vorbeizieht. Bereits im Laufe des Mittwochs erreicht uns von Westen wieder ein neues Hoch, es führt vor allem in der Höhe bis zum Monatsende wieder milde Luft in den Alpenraum. Über dem Mittelland bleibt mit Bise vorerst noch kühle Luft liegen. Wird der Hochnebel schon am Freitag durchbrochen, dann sind neue Rekordwerte wahrscheinlich, hält sich der Nebel länger, wird der Oktober als einer der wärmsten, aber nicht als Rekordmonat in die Annalen eingehen.