Alle Sommerwetter
Um Prognosen für eine ganze Saison zu wagen, kann man auf verschiedene Techniken zurückgreifen:
Die Singularitätsregel des Siebenschläfers
Wirft man einen Blick in den Bauernkalender, so stösst man am 27. Juni auf den Tag der Siebenschläfer: "Das Wetter am Siebenschläfertag sieben Wochen halten mag." Es ist zwar fragwürdig vom Wetter eines einzigen Tages auf die Witterung einer ganzen Saison zu schliessen. Dennoch, befolgt man die Regel am 7. Juli, Datum des Siebenschläfertages nach der Kalenderreform, so trifft dich Regel immerhin in 65 von 100 Fällen zu.
Die Sommerprognose von Martin Horat - Muotathaler Wetterprophet
«Um Mitte bis Ende Juli gibt es eine Hitzewelle. Das Schweisswasser von den Duschen können die Kanalisationen kaum mehr schlucken». Der Herbst wird laut Horat, für Mensch und Tier wieder sehr angenehm.
Der Hundertjährige Kalender
Abt Dr. Mauritius Knauer beobachtete im Mittelalter (ab 1652) für sieben Jahre das Wetter. Daraus schrieb er eine Prognoseliste in Prosa nieder. Die Liste wird bis heute weitergeführt. Welche Gebiete oder Orte im Folgenden genau gemeint sind, lässt sich nicht herauslesen.
Vorhersage für Juli : In der ersten Juliwoche herrscht trübes und raues Wetter und es regnet. Um den 9. Juli sowie zwischen dem 11. und 27. Juli wird grosse Hitze und Trockenheit herrschen. Der Monat geht schliesslich nass zu Ende.
Vorhersage für August: Regen könnte das Feuerwerk am 1. August stören, danach sollte eine Woche lang Hitze herrschen. Zwischen dem 7. und 13. August fällt täglich Regen und nach zwei schönen Tagen folgen heftige Gewitter.
Expertenwissen
Aus meteorologischer Sicht ist vor allem die Position der Luftmassengrenze für unser Sommerwetter von Bedeutung: Aus Norden drängt Polarluft heran, von Süden hält tropische Luft dagegen. Liegt diese Luftmassengrenze nahe an den Alpen, steuert das Islandtief immer wieder Tiefdruckausläufer zu uns. Befindet sich die Luftmassengrenze weiter im Norden, bringt uns das Azorenhoch stabiles Sommerwetter.
Die Prognose vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz
In der Nord- und Ostschweiz besteht eine Tendenz zu einem warmen Sommer, ein kühler Sommer erscheint weniger wahrscheinlich. Dieser Sommerprognose darf man etwa zu 60 Prozent vertrauen.
Wann ist ein Schweizer Sommer zu kühl, wann normal und wann zu warm?
Von einem kühlen Sommer sprechen die Klimaexperten der MeteoSchweiz, wenn die Sommermitteltemperatur unter 17.5°C liegt. (Temperaturmittel der Stationen Basel, Bern und Zürich). „Normal“ ist der Sommer, wenn die Mitteltemperatur zwischen 17.5°C und 18.2°C liegt. In einem warmen Sommer liegt das Temperaturmittel der drei Messorte über 18.2°C.
Der Schweizer Sommer im letzten Jahrzehnt
Im vergangenen Jahrzehnt glich kein Schweizer Sommer dem anderen. Hinzu kommt, dass die Wetterabläufe im Norden, im Süden und in den Alpen jeweils grosse Unterschiede zeigten. Einige Beispiele:
Nach dem 2. wärmsten Juni seit Messbeginn folgten im August 2005 im Berner Oberland und in der Zentralschweiz, katastrophale Unwetter.
Im Jahr 2006 gab es im Juli einen Temperaturrekord. Nahezu täglich wurde die 25 Grad Marke überschritten und an rund 20 Tagen herrschte grosse Hitze mit 30 Grad und mehr. Der August 2006 verlief im Vergleich dazu herbstlich kühl.
Nach dem Jahrhunderthochwasser Anfang Juni vor einem Jahr, folgte in der Schweiz ein Sommer mit Hitze und Blitze. Die Sommerwärme blieb uns bis Ende August 2013 erhalten.
Der Juli 2014 beginnt nun nass. Bis Ende des Sommers dürfte es aber bestimmt auch ein paar herrliche Sommertage und ein paar Hitzetage geben.