Das italienische Dorf Capracotta auf 1421 m ü.M. im Apennin hält neu einen Weltrekord, dies vermelden italienische Medien. Capracotta stellt mit einer Neuschneemengen von 256 Zentimeter den alten Rekordhalter Silver Lake Colorado/USA (Rekord von 1921 mit 193 Zentimeter Schnee in 24 Stunden) in den Schatten.
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Bild 1 von 4. Hätte es in Büsserach 2.5 Meter Neuschnee gegeben, würde man das Vogelhäuschen kaum mehr sehen. Bildquelle: Hildegard Lieberherr.
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Bild 2 von 4. Das italienische Dorf Capracotta liegt in der Region Molise inmitten des Apennins. Bildquelle: Google Earth.
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Bild 3 von 4. Das Modell des amerikanischen Wetterdienstes zeigt den starken Ostwind von der Dalmatinischen Küste nach Italien. Die Windvorhersage gilt für den Abend des 5. März 2015 um 22 Uhr MEZ. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 4 von 4. Die Ostwinde sorgen entlang des Apennins für intensive Niederschläge. Die Niederschläge treffen vor allem auf die Region um Abruzzen. Die Vorhersage gilt für den Abend des 5. März 2015 um 22 Uhr MEZ. Bildquelle: SRF Meteo.
Adria bringt Schnee
Die Starkschneefälle im Apennin entstehen durch Ostwind. Der starke Ostwind nimmt auf seinem Weg von der Dalmatinischen Küste nach Italien über der Adria feuchte Luft auf. Die feuchte Luft wird mit dem Wind gegen den Apennin gedrückt, Schneefälle setzen ein. In den Bergen der Regionen Abruzzen und Molise könne in kurzer Zeit so viel Schnee fallen, wie sonst nirgens auf der Welt, sagen italienische Meteorologen. Im Vergleich zu den Alpen bleibt der Schnee im Apennin allerdings nicht lange liegen.
Kein WMO Rekord
Die World Meteorological Organization (WMO) kennt bis dato keine Schneefallrekorde. Der Grund: In der Vergangenheit war es nicht möglich, die lokalen Neuschneemessungen zu verifizieren. Da Schnee rasch komprimiert, können gefallene Neuschneemengen nicht noch Tage nach dem Event nachgewiesen werden. Der Schneerekord in Italien findet gemäss den italienischen Medien nun Eingang ins Guinness Buch der Rekorde.
Schweizer Schneerekorde
Die grösste Neuschneemenge innerhalb von 24 Stunden fiel mit 130 Zentimetern (15. April 1999) auf dem Berninapass. Der Rekord über drei Tage liegt mit 229 Zentimetern auf dem Weissfluhjoch ob Davos (13. bis 15. Februar 1990).