Seit 2010 haben grüne Weihnachten in der Schweiz Tradition. Damals setzte im Laufe des 24. Dezembers Schneefall ein, und damit waren weisse Weihnachten gesichert, selbst am Rheinknie rund um Basel.
Ganz anders damals im Süden. Da schmolz der Schnee am 24. Dezember dahin, der unmittelbar vor Weihnachten gefallen war. Seither ist aber T-Shirt-Wetter an Heiligabend angesagt und am 24. Dezember jagten sich in der Regel die Wärmerekorde.
An Heiligabend mehr als 20 Grad
Ganz krass war Heiligabend im Jahr 2012. Damals gab es in Reigoldswil (BL) 20,2 Grad, in St. Gallen wurden gleichzeitig 15,4 Grad gemessen. In Zürich gab es an jenem Tag 13 Grad. In Basel zeigte das Thermometer damals «nur» 11,5 Grad, dafür gab es am 25. Dezember 2012 16,2 Grad.
Ein Jahr später erlebte dann Basel am 24. Dezember die höchste je über Weihnachten gemessene Temperatur mit 17,1 Grad, und auch in Genf gab es an jenem Tag mit 15,1 Grad T-Shirt-Wetter.
Auch 2014 war es an Heiligabend sehr mild mit knapp 10 Grad in Basel. Der 23. Dezember machte damals Schlagzeilen. Auf den Jurahöhen und in Adelboden wurden mehr als 14 Grad gemessen.
Im vergangenen Jahr war dann wieder Basel an der Reihe mit einem Höchstwert von 15,0 Grad an Heiligabend. In diesem Jahr ist es mit 10,3 Grad in Boltigen im Simmental vergleichsweise bescheiden.
Südlich der Alpen wurde es allerdings noch etwas wärmer mit 12 Grad im Bergell und 10,9 Grad auf der Cimetta, ob Locarno, notabene in einer Höhe von fast 1700 Metern über Meer.
Klassisches Weihnachts-Tauwetter
Hohe Temperaturen zur Weihnachtszeit haben eigentlich Tradition. Man spricht vom sogenannten Weihnachts-Tauwetter. Häufig erreicht uns auf die Weihnachtstage vom Atlantik feucht-warme Luft mit einer Schneefallgrenze deutlich oberhalb von 1000 Metern. In der Regel schwemmt dieser Regen, dann den Schnee im Mittelland weg.
In diesem Jahr brauchen wir uns nicht zu grämen. Bis gegen 2000 Meter Meereshöhe liegt kaum Schnee, der weggeschmolzen werden könnte. Es gibt zwar in der heiligen Nacht und am Weihnachtsmorgen vor allem im Osten etwas Regen.
Die Schneefallgrenze liegt aber meist bei 1000 bis 1500 Metern, und auch in der Nacht vom Stephanstag auf Dienstag gibt es vor allem im Osten etwas Niederschlag, aber auch dann bleibt die Schneefallgrenze in der Regel oberhalb von 1000 Metern. Danach geht es bis zum Jahresende voraussichtlich mit dem klassischen unten grau und oben blau weiter.