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Ein mächtiger Gletscher schlängelt sich vom Hochland zur Küste hinunter. Die Berge sind schneebedeckt.
Legende: Gletscherschmelze Heimdal Gletscher im Süden Grönlands. (Fotoflug im Oktober 2015) Reuters

Meteo-Stories Wo ist der Sommer? In Grönland.

In der Schweiz ist es für die Jahreszeit unterdurchschnittlich, dafür in Grönland überdurchschnittlich warm. Ein lokaler Föhneffekt bescherte Grönland am Samstag sogar einen neuen Junirekord mit 24.8 Grad. In der Arktis war es vielerorts der wärmste Winter überhaupt.

Am letzten Samstag kletterte das Quecksilber in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, auf 24.8 Grad. Noch nie wurde auf der grössten Insel der Welt eine solch hohe Temperatur im Juni gemessen.

Föhneffekt verantwortlich

Zu diesem Junirekord kam es gemäss John Cappelen vom dänischen Wetterdienst aufgrund eines lokalen Föhneffektes. Das Hoch befand sich über dem Norden des arktischen Landes, ein Tief über dem Süden. In Nuuk kam der ungewohnt warme Ostwind vom Hochland Grönlands. Durch das Herunterströmen wurde die Luft komprimiert und dadurch trocken-adiabatisch erwärmt. Diesen Effekt kennen wir in unseren Föhntälern.

Ein Forscher steht in Winterkleider verpackt auf einer Kiste und wartet die Wetterstation auf dem Gletscher. Ausser ein paar Zelte ist sonst nichts als eine weisse, flache Landschaft zu sehen.
Legende: Wetterstation auf dem Hochland Forscher beim SwissCamp 70 km nordöstlich von Ilulissat, der drittgrössten Stadt Grönlands. Reuters

Inlandgletscher schmelzen

Seit dem 6. Juni schmilzt auf dem grönländischen Schild wieder mehr Eis, als das durch Schneefall dazukommt. In der 27 jährigen Aufzeichnung hat diese sogenannte Ablation Saison erst fünfmal noch früher angefangen. In der 67 Jahre alten Datenreihe des amerikanischen Institut für Schnee und Eis war der vergangene Winter vielerorts in der gesamten Arktis der wärmste überhaupt.

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