Am letzten Samstag kletterte das Quecksilber in Nuuk, der Hauptstadt Grönlands, auf 24.8 Grad. Noch nie wurde auf der grössten Insel der Welt eine solch hohe Temperatur im Juni gemessen.
Föhneffekt verantwortlich
Zu diesem Junirekord kam es gemäss John Cappelen vom dänischen Wetterdienst aufgrund eines lokalen Föhneffektes. Das Hoch befand sich über dem Norden des arktischen Landes, ein Tief über dem Süden. In Nuuk kam der ungewohnt warme Ostwind vom Hochland Grönlands. Durch das Herunterströmen wurde die Luft komprimiert und dadurch trocken-adiabatisch erwärmt. Diesen Effekt kennen wir in unseren Föhntälern.
Inlandgletscher schmelzen
Seit dem 6. Juni schmilzt auf dem grönländischen Schild wieder mehr Eis, als das durch Schneefall dazukommt. In der 27 jährigen Aufzeichnung hat diese sogenannte Ablation Saison erst fünfmal noch früher angefangen. In der 67 Jahre alten Datenreihe des amerikanischen Institut für Schnee und Eis war der vergangene Winter vielerorts in der gesamten Arktis der wärmste überhaupt.