Alpines Pumpen
Meist ist die Luft am Morgen in den Alpentälern kühler als im Flachland, am Abend ist dies umgekehrt. Grund dafür sind die unterschiedlichen Bestrahlungsverhältnisse im Flachland und im Gebirge.
Einerseits «heizen» die Talflanken die Luft von den Seiten her auf, andererseits liegen die Heizflächen höher und bringen so die Wärme gleichmässiger in die Atmosphäre ein. Im Vergleich zum Flachland wird zudem ein kleineres Luftvolumen - das Talvolumen - erwärmt.
Besonders gut ausgeprägt ist das «alpine pumping» bei schwachem Hochdruckeinfluss und relativ ungestörtem Sonnenschein.
Diese thermisch angetriebene Zirkulation ist von April bis August im Schnitt an 50 Prozent der Tage gut ausgeprägt, und sonst zwischen März und Oktober immerhin mässig vorhanden. Selbst im Winter kann sie sich an sonnigen Tagen schwach ausbilden.
Die wärmere Luft in den Alpen steigt also nach oben und wird von nachströmender Luft aus dem Alpenvorland ersetzt. Dieser Vorgang wird unter anderem von der Art der Luftmasse, dem Sonnenstand (Jahreszeit), der grossräumigen Druckverteilung, der Bodenbeschaffenheit, von Fronten und dem Bewölkungsgrad beeinflusst.
Zum Beispiel verstärkt eine Nordströmung die tagsüber zum Gebirge wehenden Winde, eine Südströmung bremst an der Alpennordseite hingegen die zu den Bergen gerichtete Zirkulation ab.