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Monatsrückblick Juli 2022 Temperaturen wie am Mittelmeer

Bis 38.1 Grad in Genf, eine rekordverdächtig lange Hitzewelle im Tessin und die Trockenheit in weiten Teilen der Schweiz bleiben vom Juli 2022 in Erinnerung. Aber auch lokale Hochwasser waren dabei.

In Lugano so warm wie auf Sardinien

Ein heisser Juli geht zu Ende, die höchste Temperatur wurde am 19. Juli mit 38.1 Grad in Genf gemessen. Die Monatsmitteltemperaturen lagen verbreitet 1 bis 3 Grad über dem Mittel der Jahre 1991 bis 2020. Somit war es an einigen Orten in diesem Juli so warm wie üblicherweise im Mittelmeer-Raum.

Der Jet d’eau bei Genf.
Legende: Die Genfer erlebten einen Juli mit Temperaturen wie üblicherweise in Barcelona. Andrea Fritsche
  • Basel mit Locarno-Temperaturen: Das Monatsmittel von Basel entspricht mit rund 22 Grad etwa dem Erwartungswert von Locarno
  • In Genf war es mit durchschnittlich 23.5 Grad wärmer als üblicherweise in Barcelona (Mittel der Jahre 1971 bis 2000 23.0 Grad)
  • In Lugano war es mit einem Monatsmittel von über 25 Grad etwa gleich warm wie im Mittel in Cagliari auf Sardinien (Norm der Jahre 1971 bis 2000 24.9 Grad)

26 Hitzetage im Südtessin

In Stabio im Mendrisiotto gab es (Stand 29. Juli) bereits 26 Hitzetage, das sind Tage mit einer Höchsttemperatur von 30 Grad oder mehr. Zwei weitere werden am Wochenende wahrscheinlich noch folgen. Von 5. bis zum 28. Juli reihte sich ein Hitzetag an den anderen: Das sind rekordverdächtige 24 Hitzetage in Folge. Auch an vielen weiteren Orten wurde es deutlich häufiger heiss als üblich.

Zu trocken – mit einer Ausnahme

Der Juli 2022 brachte vielerorts ein Niederschlagsdefizit. Die Trockenheit und somit die Waldbrandgefahr verschärften sich weiter. In Genf fielen lediglich 8 Millimeter (mm) und in Stabio 14 mm - dies entspricht nur etwa 10 % des Erwartungswertes. An einigen Orten brachten Gewitterregen aber in kurzer Zeit viel – und örtlich sogar zu viel – Wasser. Dies beispielsweise am Montag, 4. Juli im oberen Emmental/BE oder am Montag, 25. Juli im Calfeisen- und Weisstannental/SG.

Hinweis mit Feuerverbot auf Picknick-Tisch.
Legende: Feuerverbot: Im Wallis herrscht grosse bis sehr grosse Waldbrandgefahr. Gaudenz Flury

In einem Streifen von Nordbünden über das Sarganserland bis ins Werdenberg gingen etwas häufiger Gewitterregen nieder und so resultierten immerhin Niederschlagssummen von 70 bis 90 % des langjährigen Mittels. Und unmittelbar auf der anderen Seite des Rheins in Schaan/FL war es mit einer Regenmenge von 137 mm sogar etwas zu nass.

SRF Meteo, 29.07.2022, 12:55 Uhr

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