Seit April wüten in Kanada Waldbrände. In British Columbia brach zuletzt vor fünf Tagen auf einer Fläche von nahezu 5'000 km² ein riesiger Brand aus. Die Rauchwolken breiteten sich dabei nicht nur über Nordamerika aus. Der Westwind trieb die Russpartikel auch über den Atlantik hinweg.
Die grosse Hitze trägt die feine Russ- und Aschepartikel weit nach oben. Diese Partikelwolken können sogar die Wetterschicht überwinden und sich oberhalb der Wolken weiträumig mit dem Wind verteilen. Auch in tieferen Niveaus driften sie bei fehlenden Regenwolken sehr weit. Im Bereich der Regengebiete werden sie schliesslich aus der Atmosphäre gewaschen.
Farbenspiel am Himmel
Die feinen Rauchpartikel (Grössenordnung 2 bis 3 Mikrometer) legten sich heute als Filter vor die Sonne. Am Morgen wurde so das Sonnlicht stark gestreut, die gelben und roten Spektralanteile zuletzt. Dadurch erhielt der Morgenhimmel diese besondere Färbung.
Die Rauchwolken drifteten in den vergangenen dreieinhalb Tagen über das Meer und erreichten heute in ausgedünnter Form auch das Jungfraujoch.
Das Paul Scherre Institut misst dort die Luftqualität. Die Messung zeigten heute eine markante Zunahme der Russpartikel.