Schon der April war schweizweit der zweitwärmste seit Messbeginn, und in diesem Monat ging es ähnlich weiter. Vor allem am Jurasüdfuss und im Nordosten war es teilweise der wärmste Mai seit Messbeginn. Wynau/BE, Buchs/AG, Zürich-Nord, Güttingen/TG und Hallau/SH erlebten alle den wärmsten Mai, ebenso die Station auf dem Weissfluhjoch/GR. Im Nordosten war der Mai mehr als 3 Grad wärmer als die klimatologisch relevante Norm der Jahre 1961 bis 1990. Die Romandie war dagegen öfter im Einflussbereich von Tiefdruckgebieten über Westeuropa und so war es dort «nur» gut 2 Grad zu warm. Ebenfalls etwas mehr als 2 Grad zu warm, war es im Süden.
Knapp 30 Grad
Trotz langen Warmphasen wurde die Hitzemarke von 30 Grad in diesem Jahr noch nicht erreicht. Der Höchstwert liegt bei 29,6 Grad, gemessen in Sitten und in Würenlingen/AG. Chur liegt mit 29,5 Grad nur knapp dahinter. Die Sommermarke von 25 Grad wurde im Flachland schon schweizweit erreicht, und auch in St. Gallen wurde schon einen Sommertag verzeichnet. In Sitten gab es in diesem Mai 15 Sommertage, der Durchschnitt liegt bei 6 Tagen mir mehr als 25 Grad. Sehr sommerlich war es auch im untersten Aaretal, wo teilweise auch schon 14 Sommertage verzeichnet wurden. Trotz allem gab es im Mai auch kühlere Phasen, einerseits zu Monatsbeginn und dann ab dem Eisheiligen Servatius während 5 Tagen. Lokal gab es in dieser Zeit sogar Bodenfrost.
Heftige Gewitter
Der Mai brachte auch die ersten heftigen Gewitter. Am Abend des 30. Mais wurden besonders Teile der Kantone Aargau und Zürich getroffen. In Ehrendingen im Surbtal gingen 76 Millimeter Regen nieder, davon alleine in einer Stunde 66 Millimeter. Auch in Möhlin fielen 46 Millimeter Regen. Am 22. Mai wurde besonders die Region Bern getroffen. In Belp fielen innert zwei Stunden 56 Millimeter Regen. Obwohl es lokal zu Überschwemmungen kam, ging an vielen Orten die Trockenheit weiter. Speziell in der Nordostschweiz blieben ergiebigere Niederschläge meist aus. An vielen Orten gab es nur 45 bis 70 Prozent des üblichen Mai-Niederschlages, ebenso in Graubünden. Anders im Süden: Durch die häufige Südanströmung staute sich die Feuchtigkeit an den Alpen, und es war an den meisten Orten zu nass.
Wenig Sonne im Süden und in den Alpen
Die Südanströmung führte im Tessin überdies zu einem Sonnenscheindefizit. An den meisten Orten gab es nur 90 Prozent der üblichen Sonnenscheinstunden. Meist zog der Wolkendeckel bis in den Alpenraum, und so war es auch dort trüber als sonst zu dieser Jahreszeit. Eher überraschend: Trotz hoher Temperaturen war es selbst im Norden nicht übermässig sonnig. Meist lagen die Werte bei 100 bis 110 Prozent zur Norm.
Nichts Neues im Juni
In den kommenden Tagen ändert sich an der Wetterlage wenig. Es geht mit hohen Temperaturen weiter, es muss zum Teil aber auch wieder mit heftigen Gewittern gerechnet werden.