Der Sommer 2019 neigt sich nun dem Ende zu, und die Boulevardpresse orakelt schon seit drei Wochen, ob jeweils der folgende Tag der letzte Hitzetag sei und der Sommer ein abruptes Ende nehme. Fakt ist: Schon am Montag gab es stellenweise 30 Grad, so beispielweise im untersten Aaretal. Bis und mit Mittwoch sind weiterhin Temperaturen von 30 Grad oder mehr möglich. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung sind Hitzetage in der letzten August-Dekade, also zwischen dem 20. und 31. August, auch nicht die Ausnahme, sondern eher der Normalfall, zumindest in den 10er Jahren: Seit 2010 gab es nur zwei Jahre, in denen Hitzetage Ende August landesweit ausblieben, nämlich 2013 und 2014.
Im Norden Hitzetage häufiger
In Sitten gab es seit 2010 insgesamt 34 Tage in der letzten August-Dekade mit 30 Grad oder mehr. In Genf und am Flughafen-Kloten wurden in dieser Zeit 25 Hitzetage und in Basel 23 verzeichnet. Mit einigem Rückstand folgt Locarno: Dort gab es nur 17 Tage mit 30 Grad oder mehr, also gerade halb so viel, wie in Sitten. Fakt ist, dass im Süden das Klima Ende August ausgeglichener ist als im Norden. Es fehlt in der Regel die absolute Hitze, dafür ist es nachts meist deutlich milder als im Norden.
Im Einzelfall sogar Rekorde
In den Jahren 2011 und 2012 fiel sogar der Hitzerekord des Jahres in die letzte August-Dekade. 2012 gab es in Sitten am 20. August 36,9 Grad, 2011 am 22. August 36,8 Grad. Auch in Basel wurden 2011 noch 35 Grad in der letzten August-Dekade gemessen. Fakt ist: Der Sommer gibt sich jeweils nicht so schnell geschlagen.
Und jetzt?
Am kommenden Sonntag startet der Monat September. Zu diesem Zeitpunkt ist in der Regel die Sommerhitze vorbei. Statistisch gibt es in Visp und Chiasso alle fünf Jahre noch einen Hitzetag im September, am Flughafen Zürich, in Basel und Genf nur alle zehn Jahre. Im letzten Jahr kümmerte sich das Wetter aber wenig um die Statistik. In Sitten wurde noch fünf Mal der Wert von 30 Grad übertroffen, im Oberaargau gab es 2 Tage mit mehr als 30 Grad und in Basel, Aarau und Genf war es noch einer. 2017 gab es bezüglich Hitzetagen im September tatsächlich eine Nullnummer, während 2016 in Sitten 4, in Magadino 2 und in Genf, Basel und Lugano je einer registriert wurde. In diesem Jahr sieht es nach den aktuellen Wettermodellen eher nicht danach aus, dass im September die Hitzemarke nochmals erreicht wird.