Am 30. Oktober fiel in Chur das letzte Mal Regen, seitdem ist es staubtrocken. Weniger als einen Millimeter gab es bis jetzt auch in den Bündner Gemeinden Schiers, Ilanz und Rothenbrunnen, dazu auch in der St. Galler Gemeinde Vättis an der Grenze zum Kanton Graubünden. Aber auch in den anderen Landesgegenden ist es viel zu trocken. Am meisten Niederschlag gab es bis jetzt auf dem Napf mit 38 Millimetern.
Kaltfront bringt nicht viel
Morgen Donnerstag erreicht zwar eine Kaltfront aus Nordwesten die Schweiz. Sie bringt vor allem vom Jura bis zu den Voralpen Niederschlag, allerdings kaum mehr als 10 Millimeter, inneralpin und im Süden bleibt der Niederschlag an den meisten Orten marginal. Am Freitagvormittag fällt im Norden noch etwas Niederschlag, danach scheint es wieder eine Woche lang trocken weiterzugehen, womöglich noch länger. Glücklicherweise waren September und Oktober eher zu nass.
Das Warten auf den Schnee
Ende Oktober gab es in den Bergen, vor allem im Osten, viel Schnee, seither ist das Meiste aber abgeschmolzen. Nur in Muldenlagen und an Nordhängen gibt es zum Teil noch weisse Flecken. Kommt dazu, dass der November 2020 bis jetzt auf den Bergen auch viel zu warm war. Momentan liegen die Temperaturen stellenweise 6 Grad über dem langjährigen Novemberschnitt.
Analogie zu 2011
Die aktuelle Situation erinnert stark an den November 2011. Auch damals war es auf den Bergen stellenweise mehr als 5 Grad zu warm, es gab mit Föhn in Glarus mehr als 24 Grad, und es fiel im Norden kaum Niederschlag. Es gab aber auch Unterschiede: Damals war es im Süden nass, und über dem Mittelland lag oft Nebel oder Hochnebel und es blieb kalt. Interessant war auch die Fortsetzung. Bis kurz vor Weihnachten fand damals der Winter nicht statt. Dann fiel aber über die Festtage extrem viel Schnee, und anfangs Januar lagen im Goms mehr als 2 Meter Schnee. Allgemein blieb es aber mild, bis im Februar aus Russland die ganz grosse Kälte kam. An vielen Orten wurden zweistellige Minustemperaturen gemessen. In Basel beispielsweise sank die Temperatur am 4. Februar 2011 auf -19,3 Grad. Ob sich auch dieser Wetterablauf weiderholt, bleibt abzuwarten.