Seit dem Monatswechsel war das Wetter eher wechselhaft, und es verging kaum ein Tag ohne Regen irgendwo in der Schweiz. Die Temperaturen gingen im Laufe des Monats ebenfalls deutlich zurück. Wurden Anfang Monat noch Temperaturen deutlich über 30 Grad gemessen, mit einem Höchstwert von 35,7 Grad, lagen die Temperaturen danach meist nur noch im Bereich zwischen 25 und 30 Grad. Am 7. und 8. Juli wurden vielerorts kaum noch 20 Grad registriert und mancherorts hört man schon Gejammer über einen mässigen Sommer. Allein die Statistik spricht eine andere Sprache.
Per Definition: richtig Sommer
In der Meteorologie gilt ein Tag mit einer Höchsttemperatur von 25 Grad oder mehr als Sommertag. In Stabio im Südtessin war bis jetzt jeder Tag im Juli 2025 ein Sommertag. Fazit: Mehr Sommer geht gar nicht! In Lugano, Locarno, Biasca und in Visp wurden bis jetzt 18 Sommertage verzeichnet. An diesen Stationen gilt also bis jetzt nur ein einziger Tag im Juli 25 als «Nichtsommertag».
In Visp war bis jetzt nur der 8. Juli mit 20,3 Grad kein Sommertag. An den Tessiner Stationen verfehlte allein der 13. Juli das Prädikat Sommertag. In Biasca wurden damals 24,5 Grad gemessen, in Lugano 24,7 Grad und in Locarno 22,5 Grad. Im Mittelland gab es bis jetzt meist 12 bis 16 Tage mir mehr als 25 Grad.
Dies liegt weit über der Norm. Im langjährigen Schnitt darf im Mittelland im Juli mit 15 bis 21 Sommertagen gerechnet werden, allerdings während des ganzen Monats und nicht nur während den ersten 19 Tagen. Speziell ist die Situation in St. Gallen: Dort gab es bereits 6 Sommertage, was dem durchschnittlichen Wert für den ganzen Monat Juli entspricht.
Heiss: ja, Megahitze: nein
Trotz vieler Wolken gab es in der Schweiz auch im Juli zahlreiche Hitzetage, also Tage mit einem Höchstwert von mehr als 30 Grad. In Genf wurden im Juli bereits 9 Tage mit einem Höchstwert von mehr als 30 registriert, die Norm wären gut 7 im ganzen Monat. In der Statistik folgen Biasca und Sitten mit 8 Hitzetagen seit Monatsbeginn. In Sitten ist damit bereits der statistische Wert für den ganzen Monat Juli erreicht. In Locarno und Lugano erfüllten 6 bzw. 7 Tage das Hitzekriterium im Monat Juli.
Dies sind schon mehr Hitzetage als man statistisch im ganzen Juli an diesen Orten erwarten darf. Im Mittelland lag der Höchstwert bis jetzt an rund 3 Tagen oberhalb von 30 Grad. Dies liegt ungefähr im Bereich der Norm der letzten Jahre. Was bisher fehlte waren allein die absoluten Spitzenwerte. Ausser in Biasca und vereinzelt in der Nordwestschweiz wurde die 35 Gradmarke in diesem Juli nicht erreicht. Im Vergleich zu den 39,7 Grad, gemessen am 7. Juli vor 10 Jahren in Genf, sind die aktuellen Werte eher bescheiden. In den letzten Jahren lagen die Juli-Höchstwerte meist höher, allein im letzten Jahr und im «Regen-Juli 2021» waren die Höchstwerte tiefer.
Hundstage kommen noch
Die statistisch wärmste Phase des Jahres folgt noch mit den Hundstagen. Diese dauern vom 23. Juli bis zum 23. August. Mehrheitlich fiel im 21. Jahrhundert der heisseste Tag des Jahres in diese Phase. Die grosse Ausnahme war 2023, als der Spitzenwert mit sagenhaften 39,3 Grad sogar erst am 24. August gemessen wurde. Auch im letzten Jahr stellte der 24. August, der Tag nach den Hundstagen, einen Rekord auf. Mit 35,4 Grad wurde in Basel der Jahreshöchstwert 2024 für die Alpennordseite gemessen. Auch wenn wir in der kommenden Woche einen neuerlichen Rückgang der Temperaturen erleben, ist der Sommer 2025 noch lange nicht Geschichte.