Das Wochenende des 4. und 5. März 2006 stand im Flachland der Deutschschweiz im Zeichen des Schnees. Am Samstag setzte frühmorgens kräftiger Schneefall ein. Während über 24 Stunden schneite es pausenlos weiter, ehe der Schneefall im Laufe des Sonntagsvormittags nachliess.
Die Neuschnee-Messung vom Sonntagmorgen um 7 Uhr zeigte vielerorts neue Rekordwerte, wie nachfolgende Tabelle zeigt:
In St. Gallen werden Schneehöhen seit 1938 aufgezeichnet. Die 60 cm Neuschnee vom 5. März 2006 bedeuten Rekord. Total lagen am Sonntagmorgen sogar 68 cm Schnee. Vom Zürichberg liegen Schneedaten der letzten 152 Jahre vor: Auch dort fiel innerhalb von 24 Stunden nie mehr Neuschnee als im März 2006 mit 54 cm. Die letzten Schneereste schmolzen in Zürich übrigens erst am 17. März weg.
Auslöser: Kaltluft gegen Warmluft
Zu den intensiven Schneefällen kam es durch eine sogenannte Gegenstromlage . Ein Tiefdruckgebiet zog an jenem Wochenende über Frankreich hinweg nach Norditalien. Es steuerte aus Südwesten feuchte und in der Höhe relativ milde Luft zur Schweiz. Gleichzeitig sorgte ein schwaches Hoch über Deutschland für eine Bisenströmung, die kalte Luft in den Norden der Schweiz führte. Beim Zusammenprall dieser Luftmassen kam es zu diesen heftigen Schneefällen.
Im westlichen Mittelland und in den Alpen war die Schneefallgrenze in der milderen Luft deutlich höher – die Neuschneemengen waren somit geringer. In Bern fielen im gleichen Zeitraum nur gerade 17 und in Elm/GL 11 cm Schnee.