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Warum gibt es die städtische Wärmeinsel?
Aus Wetterfrage vom 18.06.2022. Bild: Sila Simmen
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Sommerhitze Das können wir gegen Hitze-Inseln tun

Eine Stadt weist übers ganze Jahr gemittelt eine höhere Temperatur als das Land. Der Unterschied beträgt 1 bis 3 Grad. Die Wissenschaft nennt den Effekt «Städtische Wärmeinsel». Vor allem in der Nacht ist der Effekt am grössten. Der Unterschied zwischen Innenstadt und Land beträgt in einer Hochsommernacht rund 5 Grad, im Extremfall sogar mehr als 10 Grad.

Warum ist die Stadt nachts wärmer?

In der Stadt herrschen Materialien vor wie Beton, dunkler Asphalt oder Stein. Diese Materialien nehmen tagsüber Wärme auf, und sie können die Energie vor allem sehr gut speichern, viel besser als das unbebaute Land. Die Stadt wirkt also wie eine Batterie, die tagsüber von der Sonne mit Wärmeenergie aufgeladen wird. In der Nacht wird die Energie wieder abgestrahlt von den Strassen und Gebäuden. Dadurch kühlt die Luft weniger ab. Kommt noch dazu, dass nachts in den Häuserschluchten viel weniger Wind lüftet als auf dem Land.

Abhilfe

Die städtische Wärmeinsel ist ein gut untersuchter Effekt, entsprechend sind die Rezepte dagegen bekannt. Es müssten Baumaterialien so verwendet werden, dass sie am Tag möglichst schlecht Energie aufnehmen können. Das kann z.B. mit heller Farbe erreicht werden. Weiss reflektiert das Sonnenlicht, es kann damit nicht gespeichert werden. Südliche Länder kennen das bereits, in Griechenland sind viele Häuser daher weiss.
Ein paar Beispiele für das Reflexionsvermögen. Schwarzer Schiefer reflektiert rund 10% Sonnenlicht, 90% werden also in Wärme umgewandelt. Rote Dachziegel reflektieren 10 bis 35% und weisse Farbe reflektiert 50 bis 90% Sonnenlicht.

Effizient sind auch Grünflächen und Bäume. Einerseits kühlen sie durch Schattenwirkung, aber sie sind auch eine natürliche Klimaanlage. Vegetation verdunstet Wasser. Dieser Vorgang braucht Energie, ganz gleich wie beim Wasserkochen. Diese Energie wird aus der Umgebungsluft gezogen. Verdunstung kühlt.

Energie

Speichert die Stadt zuviel Energie, verbraucht sie Energie für die Kühlung durch Klimaanlagen. Eine kühlere Stadt hilft im Sommer auch Energie zu sparen. Denn pro Grad weniger Umgebungstemperatur werden 4% weniger Strom aufgewendet für die Klimaanlage.

Wetterfrage SRF 1

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