Übergang von Winter- auf Sommermodus
Im Frühling sind die Gegensätze zwischen Land und Meer sehr ausgeprägt: Das Wasser in den nördlichen Ozeanen ist noch kalt, die Erde jedoch wärmt sich immer schneller auf. Die Tageslänge nimmt zwischen Mitte März und anfangs April am schnellsten zu: täglich um gut 3 Minuten. So wird die Sonneneinstrahlung immer stärker.
Die Schweiz liegt in der Westwindzone, und unser Wetter wird stark vom Atlantik beeinflusst. Im Frühling ist das Wasser im nördlichen Atlantik noch sehr kalt. Um Island herum misst die Wassertemperatur aktuell nur gerade 4 Grad. Haben wir nun eine Nord- oder Nordwestströmung, dann gelangt sehr kalte Luft von dieser Region zu uns. Die warme, leichtere Luft vom aufgewärmten Boden steigt auf und kondensiert. Es bilden sich Quellwolken, Regenschauer und Gewitter.
Gewitterwolken reichen in der Übergangszeit meist nur bis in eine Höhe von 4 bis 6 Kilometern (im Gegensatz zu 10 bis 12 km im Sommer). Demnach kommt es zwar zu Graupelschauern, Hagelschlag bleibt aber eher die Ausnahme.
Nach einem kräftigen Schauer sinkt die kalte Luft rasch wieder ab. Die Wolken lösen sich auf, und die Luft wird klar. Die rasche Abfolge dieser beiden Prozesse führt bei uns zum wechselhaften Frühlingswetter.
Ein Tiefdruckgebiet jagt das nächste
Wechselhaft ist das April-Wetter oft nicht nur an einem Tag, sondern über den ganzen Monat betrachtet. Häufig bestimmen Tiefdruckgebiete das Wettergeschehen. Im Durchschnitt weist der April den tiefsten Luftdruck im ganzen Jahr auf.
Es kann aber auch schon frühsommerlich warm werden. Die höchste je im April gemessene Temperatur beträgt 31,8 Grad. So heiss wurde es in Locarno/TI am 9. April 2011. Jedoch kann es auch nochmals schneien, wie zum Beispiel im April 2016.
Wetterprognose unter erschwerten Bedingungen
Tückisch ist das Aprilwetter nicht nur für Mensch und Natur, sondern auch für uns Meteorologen. Die Wettermodelle, mit denen wir die Wetterprognosen erstellen, bekunden oft Mühe mit der Umstellung. So wird die Konvektion von Regenschauern rasch übertrieben modelliert. Es gibt dann zwar Quellwolken, aber keine Schauer. Die Schneefallgrenze wird selten verlässlich berechnet, kann auch von Region zu Region stark variieren. Ausserdem werden Wetterprognosen ab dem dritten Tag zunehmend ungenau, da die Wetterlage sehr rasch wechselt. Typischerweise fällt die Prognose für die Ostertage in diese Zeit, was meist eine grosse Herausforderung ist.
Welche Bauernregeln das Wetter im April beschreiben, sehen Sie in der Bildergalerie: