Regenbogen oder Halos hat jeder schon staunend am Himmel betrachtet. Auch in der Nacht sind faszinierende Farbphänomene zu beobachten. Am häufigsten kann man eine sogenannte «Korona» um den Mond entdecken. Dabei ist der Himmel leicht bewölkt, der Mond scheint aber noch durch die Wolken hindurch. Meist sieht man nur eine helle Scheibe um den Mond herum, die in einem gelb-rötlichen Rand endet. Sie nennt man «Aureole» oder auch «Hof». Bei idealen Bedingungen sieht man farbige Ringe um die Aureole herum, auch «Farbkränze» genannt.
Am Abend des 10. März war schon fast Vollmond. Um circa 19 Uhr sahen wir den Mond umgeben von einer wunderbaren Corona. Es sah aus, als ob sich ein Regenbogen um den Mond gebildet hätte. So etwas Schönes haben wir noch nie beobachtet.
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Bild 1 von 9. Heller Schein um den Mond mit gelblich-rötlichem Abschluss, sogenannte Aureole. Bildquelle: Franziska Zumstein.
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Bild 2 von 9. Tolle nächtliche Stimmung mit Aureole und verschieden dichten Wolken. Bildquelle: Rudolf Kläy.
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Bild 3 von 9. Korona durch dünne Wolken verursacht. Bildquelle: Urs Schärli.
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Bild 4 von 9. Am 10. März 2017 zeigten sich mehrfache Farbkränze um den Mond. Bis zu vierfachen Farbabfolgen sind möglich, jedoch selten. Bildquelle: Martin Leicht.
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Bild 5 von 9. Aureole oder Hof um den Mond bei leichter Bewölkung. Bildquelle: Martin Schatzmann.
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Bild 6 von 9. Aureole um den Mond: Sind die Tröpfchen in der Wolke unterschiedlich gross, überlagern sich die Farben und verteilen sich über einen größeren Bereich, so dass keine farbigen Ringe zu sehen sind. Bildquelle: Verena Hefti.
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Bild 7 von 9. Irisierende Wolken: Das Licht kann auch am Wolkenrand gebeugt werden, dann entstehen Seifenblasen ähnliche Farbmuster. Bildquelle: Hanna Lena Bienz.
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Bild 8 von 9. Beim Halo (oben) liegt der Ring viel weiter entfernt um die Lichtquelle als bei der Korona (unten). Ein Halo entsteht durch Brechung des Lichts an Eiskristallwolken. Bildquelle: Wiebke Salzmann - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org.
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Bild 9 von 9. Halo um die Sonne: Das Licht wird an hoch liegenden Eiskristallwolken gebrochen. Bildquelle: Ueli von Känel.
Entstehung der Korona
Das Licht des Mondes wird an kleinen Wassertröpfchen in der Wolken gebeugt. Im Unterschied dazu wird beim Regenbogen das Licht im Regentropfen gebrochen und zum Betrachter zurückgeworfen. Der Durchmesser der Regentropfen ist etwa 1000mal grösser als derjenige der Wolkentröpfchen. Beim Regentropfen sind wir im Bereich von Millimetern, bei der Korona ergeben sich die besten Farbkränze bei Tröpfchendurchmessern von 5 bis 20 Mikrometern.
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Bild 1 von 4. Der rote Anteil des Lichts wird im Tropfen stärker gebeugt als der blaue Anteil. Von den aussen liegenden Tropfen nimmt der Beobachter das rote, von den innen liegenden das blaue Licht wahr. Er sieht deshalb innen einen blauen Ring, aussen einen roten. Bildquelle: Wiebke Salzmann - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/.
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Bild 2 von 4. Wellenlängen der verschiedenen Spektralbereiche des sichtbaren Lichts. Bildquelle: Flugwetter K. Hack.
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Bild 3 von 4. Das blaue Licht, das ein Beobachter wahrnimmt, kommt von weiter innen liegenden Tropfen als das rote. Bildquelle: Wiebke Salzmann - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org.
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Bild 4 von 4. Beim Regenbogen wird das Licht im Regentropfen gebrochen und reflektiert, nicht gebeugt. Bildquelle: Flugwetter K.H. Hack.
Korona und Wetter
Es gibt einige Bauernregeln zur nächtlichen Himmelserscheinung. Zur Enstehung einer Korona muss besonders im mittleren Wolkenstockwerk feuchte Luft vorhanden sein, da die Tröpfchen in der Wolken nicht gefroren sind.
Wenn der Mond mit Hofe scheint,
wart' nur, bald der Himmel weint.
Ist der Ring nahe Sonne oder Mond,
uns der Regen verschont,
ist der Ring aber weit,
hat er Regen im Geleit.
Die Interpretationen gehen wie gewohnt bei Bauernregeln auseinander... Im zweiten Spruch wird gedeutet, dass ein Halo eher Regen bringt als eine Korona. Bei einer herannahenden Warmfront machen sich nämlich zuerst Eiskristallwolken bemerkbar, bevor die Bewölkung immer dichter wird und schliesslich Regen bringt. Eiskristallwolken können jedoch auch vorüberziehen und keinen Niederschlag bringen.
Quellen:
- www.physik.wissenstexte.de
- DWD: Allgemeine Meteorologie
- A. Walker, Th. Bucheli: Wetterzeichen am Himmel