In der vergangenen Woche war es nördlich der Alpen immer noch winterlich, mit Schneeschauern bis ins Flachland. Auf dem Säntis wurden am Donnerstag 6 Meter 90 Schnee gemessen. So viel Schnee gab es im April seit dem Rekordwinter 1999 auf dem Säntis nie mehr. Seit Freitag wurde es wieder deutlich wärmer, ohne Wetterkapriolen ging es aber auch am Wochenende nicht.
Am Samstag Bodenfrost, dann Föhnsturm
Nach einer klaren Nacht auf Samstag wurde am Samstagmorgen an vielen Orten nördlich der Alpen Bodenfrost verzeichnet. Meist sanken die Temperaturen auch am Boden nicht unter -3 Grad. Luftfrost gab es glücklicherweise nur in Hallau SH mit -0.2 Grad und in Mosen LU mit -0.8 Grad.
Tagsüber gab es speziell in der Deutschschweiz viel Sonnenschein und es wurde warm. In Basel zeigte das Thermometer am Samstagnachmittag 22 Grad, aber auch im Mittelland gab es verbreitet Temperaturen um oder knapp über 20 Grad. In den Föhngebieten vermochten die Temperaturen nicht ganz mitzuhalten, meist war der fehlende Sonnenschein schuld. Im St. Galler Rheintal wurden aber verbreitet 19 Grad gemessen.
Föhnsturm bis an den Bodensee
Der Föhn tobte über das ganze Wochenende und blies meist bis ins Mittelland, im Osten schaffte er es bis an den Bodensee. Die stärksten Böen wurden am Samstagabend und in der Nacht zum Sonntag gemessen.
Im Flachland wurde der Maximalwert mit 110 Kilometer pro Stunde in Altenrhein am Bodensee erreicht, in Meiringen gab es 103 und in Altdorf 100 Kilometer pro Stunde. Auf den Bergen wurde sogar eine Orkanböe verzeichnet. Auf dem Titlis betrug der höchste Messwert 122 Kilometer pro Stunde.
Wolkenstau im Süden
Südlich der Alpen war es am Wochenende grau und nass. Im Val Bavona im Nordtessin gab es über das Wochenende 60 Millimeter Niederschlag, im Onsernonetal und am Ceneri wurden gut 50 Millimeter gemessen.
Durch den ergiebigen Niederschlag sank südlich des Simplonpasses die Schneefallgrenze gegen etwa 1200 Meter ab. Der Simplonpass musste am Sonntagmorgen für Anhängerzüge gesperrt werden. Die Nachmittagstemperaturen lagen im Tessin sowohl am Samstag als auch am Sonntag bei bescheidenen 10 bis 12 Grad.
Die Crux mit dem Saharastaub
Einmal mehr brachte der Südwind nicht nur warme Luft, sondern auch jede Menge Saharastaub, entsprechend war es am Sonntagvormittag meist grau. Auch an der Appenzeller Landsgemeinde gab es keinen Sonnenschein. Bei rund 15 Grad musste aber niemand frieren.
Am Nachmittag verlagerte sich der Saharastaub wieder weiter nach Westen, und entsprechend wurde es besonders im Osten wieder sonniger, während am Jura fast ganztags Regen fiel. Am Sonntag lagen die Höchsttemperaturen im Norden dank Föhn bei rund 21 Grad.
Epische Föhnlage
Zu Wochenbeginn geht es mit Föhn weiter, auch wenn er am Montag bedeutend schwächer bläst als noch am Wochenende. Ab Dienstag wird er wieder stark, teilweise sogar stürmisch.
Bis zur Wochenmitte dürfen im Norden wieder Temperaturen zwischen 19 und 24 Grad erwartet werden, in den Föhngebieten sind bis 26 Grad möglich. Auf Donnerstag folgt voraussichtlich der nächste markante Wetterwechsel.