Am Freitag schüttete es wie aus Kübeln
Eine Gewitterzone brachte am Freitag stellenweise grosse Regenmengen. Wie immer bei Gewittern waren die regionalen Unterschiede gross. Teilweise lagen die Regensummen im Rekordbereich. Zum Beispiel hat es in Cham innerhalb von 10 Minuten seit Messbeginn 1993 nur zweimal noch mehr geregnet als heute mit 14,2 mm. In der Magadinoebene im Tessin fielen in 24 Stunden fast 60 Prozent des durchschnittlichen Juniregens - dabei kamen 20 Prozent innerhalb von nur einer Stunde zusammen: Hier zogen seit der Nacht wiederholt Gewitter vorüber. In anderen Gebieten wie ganz im Süden des Tessins fielen die Regenmengen hingegen bescheiden aus.
Messstation | Regenmenge |
Mosen/LU | 45,8 mm in 60 Minuten |
dabei 19,8 mm in nur 10 Minuten | |
Magadino/Cadenazzo/TI | 39,3 mm in 60 Minuten |
Torricella/Crana/TI | 37,3 mm in 60 Minuten |
Cham/ZG | 24,9 mm in 30 Minuten |
davon 14,2 mm in nur 10 Minuten | |
Payerne/VD | 12,3 mm in 10 Minuten |
Wie ist Starkregen definiert?
Als Anhaltspunkte für Europa gelten folgende Werte gemäss den Wissenschaftlern Egli und Weischet. Der 10-Minuten- sowie der Stundenrekord in der Schweiz zeigen deutlich, dass die gängige Definition im Extremfall um ein Vielfaches übertroffen werden kann.
Dauer | Regenmenge | Regenrekord Schweiz |
5 Minuten | 5 mm | |
10 Minuten | 7 mm | 41,0 mm am 11. Juni 2018 in Lausanne/VD |
20 Minuten | 10 mm | |
30 Minuten | 12 mm | |
60 Minuten | 16 mm | 91,2 mm am 28. August 1997 in Locarno/TI |
Willkommenes Wasser
Starkregen ist selbstverständlich lokal zu viel des Guten. Es besteht Überflutungs- und Erdrutschgefahr. Doch generell ist der Regen dringend nötig, speziell im Süden, wo diesen Frühling und Sommer fast kein Schmelzwasser vorhanden ist. Die rekordtiefen Pegelstände von Lago Maggiore und Lago di Lugano sind immerhin schon um ein paar Zentimeter angestiegen. Meist führt jedoch kräftiger Gewitterregen nur kurzfristig zu einem Pegelanstieg und noch keiner generellen Entlastung der Trockenheit.