Am Mittwochabend um 20:38 Uhr ist Vollmond. Dieser Zeitpunkt gilt für das ganze System Sonne, Erde und Mond. In der Schweiz ist der Mond zu diesem Zeitpunkt aber noch gar nicht zu sehen. Bei uns geht der Mond erst gegen 22 Uhr auf, also kurze Zeit nach dem mathematischen Vollmondzeitpunkt. Schon vor 6 Uhr am Donnerstagmorgen ist Schluss, und der Mond geht wieder unter.
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Bild 1 von 10. Gross, grösser, riesig: Mondaufgang hinter dem Schilthorn, Kanton Bern. Bildquelle: Lukas Wyss / Meteo.
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Bild 2 von 10. In Bern war der Mond besonders malerisch zu sehen. Bildquelle: Tobias Messerli / Meteo.
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Bild 3 von 10. Ein Sujet wie auf einer Postkarte: Der Mondaufgang neben der Jungfrau, vom Gerzensee aus fotografiert. Bildquelle: Marcel Gross / Meteo.
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Bild 4 von 10. Strahlkraft neben Strommasten: Vor dem rötlichen Himmel bekommt der Mond einen besonderen Glanz, bei Diavolezza, Graubünden. Bildquelle: Matthias Kopp / Meteo.
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Bild 5 von 10. Symmetrie-Fans dürften ihre Freude am Mondaufgang hinter dem Säntis haben ... Bildquelle: Martin Silvestri / Meteo.
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Bild 6 von 10. ... und ein spektakulärer Monduntergang war am Albis, Küsnacht, zu sehen. Bildquelle: Monika Baumüller / Meteo.
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Bild 7 von 10. Zürichsee-Idylle mit Mondspektakel. Bildquelle: Janis Fatseas .
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Bild 8 von 10. In der eindunkelnden Abendstimmung scheint der Mond hell über dem Bantiger. Der Bantiger ist ein Berg (947 m ü. M.) im Kanton Bern. Bildquelle: Thomas Schmid / Meteo.
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Bild 9 von 10. Über den Wolken und den Bergen kommt der Mond in Iffwil besonders gut zur Geltung. Bildquelle: Franz Knuchel / Meteo.
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Bild 10 von 10. Auch von weit weg strahlt der Mond im Abendrot über dem Glärnisch, Aufnahme oberhalb Meilen im Kanton Zürich. Bildquelle: Monika Baumüller / Meteo.
Der Mond befindet sich momentan in grosser Erdnähe mit einer Distanz von rund 357'000 Kilometern und ist entsprechend minimal grösser zu sehen als sonst. Der Volksmund – und auch der Boulevard – spricht daher von «Supermond», in der Realität allerdings ein ziemlicher Unsinn.
So ist ein «Supermond» definiert
Der Begriff «Supermond» soll auf den Astrologen Richard Nolle, also nicht einmal auf einen Astronomen, zurückzuführen sein. Nolle definierte 1979 ursprünglich eine Distanz von weniger als 367'000 Kilometer als «Supermond». Nach dieser Definition wäre sogar im Durchschnitt jeder vierte Vollmond ein sogenannter Supermond.
Andere Definitionen gehen von einer Distanz von weniger als 360'000 Kilometer oder zum Teil noch weniger aus. Fakt ist aber: Zwischen minimaler Distanz (rund 356'000 Kilometer) und maximaler Distanz (rund 406'000 Kilometer) beträgt der wahrnehmbare Unterschied der Mondgrösse nur 14 Prozent; oder anders gesagt, von Auge ist der Unterschied kaum wahrnehmbar.
Und doch eine Art «Supermond»
Fakt ist aber: Für das menschliche Auge scheint der Mond besonders gross, wenn er sich nur knapp über dem Horizont befindet.
Da der Mond momentan aber sehr flach über den südlichen Horizont läuft, erscheint er nicht nur beim Auf- und beim Untergang sehr gross, sondern auch während der Nacht wirkt er deutlich grösser als sonst.
Der Mond erreicht in der kommenden Nacht kurz vor 2 Uhr seinen Kulminationspunkt und steht dann nur 16 Grad über dem Horizont. Zu diesem Zeitpunkt ist der Mond aber bereits fünf Stunden über den mathematischen Vollmondzeitpunkt hinaus und bereits wieder in der abnehmenden Phase. Er ist entsprechend auch nur zu 99.8 Prozent sichtbar. Allerdings sind auch die fehlenden 0.2 Prozent für das Auge nicht wahrnehmbar.