Das Hochdruckwetter sorgt zurzeit für viel Sonnenschein bei wolkenlosem Himmel, nur im Mittelland halten sich teils zähe Nebelfelder. Aber nicht nur in Sachen Sonnenschein gibt es grosse Gegensätze, auch bei den Temperaturen herrscht «verkehrte Welt». Es ist nicht wie üblich in der Höhe kühler als im Flachland, sondern deutlich milder.
Ein Blick auf die Temperaturen von heute Dienstag um 12 Uhr zeigt interessante Gegensätze auf engem Raum:
- in Neuenburg, auf 485 m 0.0 Grad , auf dem Chaumont/NE auf 1136 m 8.9 Grad
- in Luzern auf 454 m 0.1 Grad , auf dem Pilatus auf 2106 m 7.7 Grad
- in Pfäffikon/ZH auf 537 m -0.2 Grad , auf dem Hörnli/ZH auf 1144 m 8.9 Grad
- in Kriessern/SG auf 409 m -0.1 Grad , in Gais/AR auf 950 m 11.2 Grad
Typisch bei Hochdruckwetter im Winter
Kalt im Flachland und deutlich milder in der Höhe: Diese Temperaturverteilung kommt bei Hochdruckwetter im Winterhalbjahr häufig vor. In den langen und klaren Nächten kühlt sich die Luft kräftig ab. Weil kalte Luft schwerer ist als warme, sammelt sie sich in den tiefsten Lagen. Somit wird es im Flachland (insbesondere in Muldenlagen) sowie in den Tälern am kältesten. Wenn in der Höhe gleichzeitig milde Luft herangeführt wird, entsteht ein besonders starker Temperaturunterschied zwischen unten und oben. Diese Temperaturumkehr nennt man in der Meteorologie «Inversion».
Ab Donnerstag zurück zur Normalität
Die ausgeprägte Inversions-Wetterlage wird in der zweiten Wochenhälfte allmählich beendet. Einerseits gehen die Temperaturen in der Höhe etwas zurück. Andererseits wird es im Flachland von Tag zu Tag eine Spur milder. Und so passt die Temperaturverteilung spätestens am Freitag wieder ins gewohnte Bild:
11 Grad in Luzern und 3 Grad auf dem Pilatus.