Es ist der Malojawind, der Silvaplana zum Mekka für Wassersportler macht. Windsurfer, Kiter und Segler nutzen vor allem in den Hochsommermonaten Juli und August die Kraft des thermischen Windes und tragen regelmässig Regatten aus. Es ist ein eigenwilliger Wind, der eigentlich in die falsche Richtung bläst. Man erinnere sich, in der Schule hiess es: «Der Talwind bläst tagsüber talaufwärts und der Bergwind nachts talabwärts». Beim Malojawind ist es genau umgekehrt. Anstatt talaufwärts, weht er tagsüber talabwärts. Der Grund liegt in der Topographie. Den Impuls des Windes muss man im Bergeller Talwind suchen. Da das Oberengadin in Richtung Bergell keinen Talabschluss besitzt, kann der Bergeller Talwind ungehindert über den Malojapass in Richtung Silsersee, Silvaplanersee und St. Moritzersee ausströmen. Bis nach Pontresina kommt der Malojawind nur selten. Der Luftstrom wird zusätzlich durch die im Oberengadin hangaufwärts wehenden Winde angesogen.
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Bild 1 von 9. Malojawind. Er ist der bekannte Wind im Oberengadin. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 2 von 9. Malojawind. Voraussetzung ist genügend Sonnenschein und eine südwestliche Anströmung (Malojawind hat im Oberengadin die Windrichtung Südwest). Bei einer nördlichen oder nordöstlichen Grundströmung funktioniert der Malojawind praktisch nie. Bildquelle: Srf Meteo.
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Bild 3 von 9. Malojawind. Dank der Sonne erhitzt sich das steile Gelände im Bergell und die warme Luft steigt auf. In der Folge bilden sich Hitzetiefs. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 4 von 9. Malojawind. Da nun am Berghang Unterdruck herrscht, wird aus dem Bergeller Tal Luft angesogen. So kommt der Bergeller Talwind zustande. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 5 von 9. Malojawind. Der Bergeller Talwind beginnt auf rund 300 m ü.M. und schiesst am Malojapass auf 1800 m ü.M. ins Oberengadin, da hier kein richtiger Talabschluss vorhanden ist. Somit ist der Malojawind nichts anderes als der verlängerte Bergeller Talwind. Bildquelle: SRF Meteo.
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Bild 6 von 9. Windsurfer. Am Engadinwind, einer Wassersportveranstaltung am Silvaplanersee, kämpfen Wassersportler in Wettkämpfen um ihre Titel - dank dem Malojawind. Engadinwind findet vom 17. - 26. August statt. Bildquelle: www.engadinwind.ch.
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Bild 7 von 9. Freestyler. Am Engadinwind, einer Wassersportveranstaltung am Silvaplanersee, kämpfen Wassersportler in Wettkämpfen um ihre Titel - dank dem Malojawind. Engadinwind findet vom 17. - 26. August statt. Bildquelle: www.engadinwind.ch.
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Bild 8 von 9. Kiter. Am Engadinwind, einer Wassersportveranstaltung am Silvaplanersee, kämpfen Wassersportler in Wettkämpfen um ihre Titel - dank dem Malojawind. Engadinwind findet vom 17. - 26. August statt. Bildquelle: www.engadinwind.ch.
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Bild 9 von 9. Foil Segler. Am Engadinwind, einer Wassersportveranstaltung am Silvaplanersee, kämpfen Wassersportler in Wettkämpfen um ihre Titel - dank dem Malojawind. Engadinwind findet vom 17. - 26. August statt. Bildquelle: www.engadinwind.ch.
An typischen Malojawind-Tagen gibt es auf dem Silvaplanersee zwischen 4 und 5 Beaufort mit Böen um 6 Beaufort (Windstärke). Dies entspricht Böen von knapp 50 Kilometer pro Stunde. Meist setzt der Wind bereits kurz vor Mittag ein und legt dann rasch an Kraft zu. Erst ab dem späteren Nachmittag lässt die Kraft des Windes allmählich nach. Wie fast alle thermischen Windsysteme sind sie extrem anfällig auf «Störungen». Störungen sind facettenreich und können einen abschwächenden oder aber auch verstärkenden Effekt auf den Wind haben. So gelten zum Beispiel der Aufzug von Wolken oder eine Höhenströmung aus nördlicher bis südöstlicher Richtung als eher abschwächend. Verstärkt wird der Wind oft bei einer westlichen bis südwestlichen Höhenströmung. Das Oberengadin hat zwar auch einen talaufwärts wehenden Wind (genannt «Brüscha»), er ist aber schwach. Wegen der geringen Neigung von Zernez bis Maloja hat die «Brüscha» keine Chance gegen den talabwärts wehenden Malojawind.
Wir wünschen den rund 400 Teilnehmer am «Engadinwind» vom 17. bis 26. August viel Spass und guten Malojawind. Nächsten Donnerstag und Freitag sieht es gut aus für einen kräftigen Malojawind.