Das Jahr 2023 begann wechselhaft: Kaltfronten, Warmfronten und dazwischen zäher Hochnebel prägten den Januar. Längere Phasen mit sonnigem Hochdruckwetter blieben aus. So erstaunt die Sonnen-Bilanz kurz vor Monatsende nicht: Im Vergleich zum Mittel der Jahre 1991 bis 2020 ist die Sonnenscheindauer noch im ganzen Land unterdurchschnittlich. Während die letzten Januar-Tage die Bilanz in den Alpen und im Süden noch etwas aufbessern, kommen im Norden nur noch wenige Sonnenstunden dazu.
Erst 19 Stunden Sonnenschein in St. Gallen
In St. Gallen zeigte sich die Sonne seit Neujahr erst während 19 Stunden. Sonst verdeckten Wolken und Hochnebel die Sicht zum blauen Himmel. Somit wurde bis jetzt erst gut ein Drittel der mittleren Januar-Sonnenscheindauer von 57 Stunden erreicht. Auch wenn zwischen Sonntag und Dienstag noch die eine oder andere Sonnenstunde dazukommen wird, bleibt die Besonnung im Januar 2023 unterdurchschnittlich.
Jan 2023 | Jan 2022 | Ø 1991-2020 | Maximum | Minimum | Messung seit | |
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St. Gallen | 19 h | 85 h | 57 h | 102 h (2020) | 6 h (1973) | 1959 |
Basel | 31 h | 78 h | 64 h | 115 h (2020) | 16 h (1900) | 1886 |
Bern | 30 h | 125 h | 66 h | 137 h (2020) | 19 h (1996) | 1887 |
Zürich | 32 h | 104 h | 60 h | 110 h (2020) | 12 h (1964) | 1884 |
Sonne im Januar: mal Top, mal Flop
Ganz anders als in diesen Tagen präsentierte sich die Situation vor einem Jahr. Der Januar 2022 war beispielsweise in Bern und Zürich der zweitsonnigste seit Messbeginn, der Januar 2020 rangiert vielerorts auf Platz 1.
Wie gross die Spannbreite in Sachen Sonnenschein im Januar sein kann, zeigt ein Blick in die Extremwerte-Statistik des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie: Im Jahre 1973 schien die Sonne in St. Gallen während des ganzen Monats lediglich 6 Stunden lang, in Zürich war der Januar 1964 mit nur 12 Sonnenstunden der trübste seit Messbeginn.