Zahlreiche Flüsse führen im Kanton Graubünden Hochwasser. Beispielsweise bei der Moesa im Misox erreichte der Abfluss am Mittwochmorgen 610 m/s. Dies entspricht statistisch gesehen einem Ereignis, das alle 200 Jahre vorkommt. Hier war vorwiegend die Regenmenge entscheidend für das Hochwasser.
Aussergewöhnlich viel Schmelzwasser
Insbesondere im Landwassertal und im Engadin verschärfte die Menge an Schmelzwasser die Hochwassersituation zusätzlich. Die Abflussmengen beim Landwasser in Davos oder Hinterrhein in Fürstenau erreichten am Mittwochvormittag Gefahrenstufe vier. Auch der Chamuerabach im Engadin bewegte sich in diesem Bereich. Beim Hinterrhein in Fürstenau wurde mit 794 m/s die höchste Abflussrate seit Messbeginn 1974 verzeichnet.
Für diese Jahreszeit liegt in Graubünden aussergewöhnlich viel Schnee in der Höhe. Dies in Kombination mit einer hohen Taupunkttemperatur sorgte für die grosse Menge Schmelzwasser. Ist die Taupunkttemperatur über null, kann Schnee am effizientesten geschmolzen werden.