Am frühen Freitagnachmittag kamen am Jura von Frankreich her erste, heftige Gewitter auf. Sie brachten lokal sogar Orkanböen, Starkregen und Hagelschlag. Auf dem Chasseral wurde eine Böe mit 117 Kilometern pro Stunde gemessen, in Delsberg erreichte die stärkste Böe einen Wert von 106 Kilometern pro Stunde. Dazu fiel innert kürzester Zeit wieder sehr viel Regen. In Delsberg waren es in 20 Minuten genau 20 Millimeter Regen, und auch in Breitenbach/SO gingen 20 Millimeter Regen nieder.
Am späten Nachmittag Hagel an den nördlichen Alpen
Mitte Nachmittag entwickelte sich eine weitere Gewitterzelle in der Thunerseeregion. Sie zog Richtung Brünig weiter, dann nach Engelberg, ins Reusstal bei Altdorf, ins Glarnerland und verlor dann über dem St. Galler Rheintal an Energie. Auch in diesen Gebieten gab es immer wieder Hagel, und an diversen Orten fielen in weniger als einer Stunde 15 bis 20 Millimeter Regen, so in Engelberg/OW, auf der Stöckalp/OW oder in Diesbach im Glarner Grosstal. In Flühli/LU und in Giswil/OW gab es insgesamt 47 mm Regen.
Bei der Überquerung des Reusstals wurde in Altdorf eine Böe mit 85 Kilometern pro Stunde gemessen. Bereits stark abgeschwächt erreichte die Zelle das St. Galler Rheintal. In Sevelen/SG wurde aber trotzdem noch eine Böe von 91 Kilometer pro Stunde ausgelöst.
Am Abend isolierte Gewitter
Kamen die Gewitter am Nachmittag in Linien, so waren es am Abend nur noch isolierte Zellen, die aber stellenweise nochmals Hagel brachten, so bei Neyruz/FR oder südlich von Werthenstein/LU.
Grosse Zuggeschwindigkeit in der Höhe
In der Höhe wehte am Freitag kräftiger Südwestwind. Dadurch zogen die Gewitterzellen rasch weiter, und brachten vor allem starke Böen und in kurzer Zeit intensiven Regen und Hagelschlag. Allerdings kam es nicht zu stundenlangem Starkregen an der gleichen Stelle, was für die Hochwassergefahr günstig war.
Viele Blitze
Insgesamt wurden über der Schweiz rund 34'000 Blitze registriert. Alleine im Kanton Bern waren es 6'000 Blitze.