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Unwetter über der Schweiz Kräftige Gewitter mit Hagel und Orkanböen

Am Freitagnachmittag erreichten die ersten Gewitter von Frankreich her den Jura und brachten dort Hagel und Böen. Am späteren Nachmittag zog eine weitere Zelle vom Thunersee über den Brünigpass, weiter nach Engelberg und dann ins Glarnerland. In der Nacht beruhigte sich die Situation.

Zerrissene und türmchenförmige Quellwolken.
Legende: Früher Morgen Die Quellwolken am frühen Morgen über Niedergösgen lassen heftige Gewitter in der zweiten Tageshälfte vermuten. Priska von Arx
Die Regentropfen zerplatzen auf einem Steintisch in Muttenz.
Legende: Platzregen in Muttenz Die Jurazelle am Nachmittag brachte auch im Grossraum Basel kräftigen Regen. Peter Wehrli

Am frühen Freitagnachmittag kamen am Jura von Frankreich her erste, heftige Gewitter auf. Sie brachten lokal sogar Orkanböen, Starkregen und Hagelschlag. Auf dem Chasseral wurde eine Böe mit 117 Kilometern pro Stunde gemessen, in Delsberg erreichte die stärkste Böe einen Wert von 106 Kilometern pro Stunde. Dazu fiel innert kürzester Zeit wieder sehr viel Regen. In Delsberg waren es in 20 Minuten genau 20 Millimeter Regen, und auch in Breitenbach/SO gingen 20 Millimeter Regen nieder.

Umgestürzte Pflanzen in der Gartenabteilung der Landi Belp.
Legende: Gewitterböe Eine Gewitterböe fegte durch Belp/BE und warf in der Landi alles zu Boden. Lukas Wyss

Am späten Nachmittag Hagel an den nördlichen Alpen

Mitte Nachmittag entwickelte sich eine weitere Gewitterzelle in der Thunerseeregion. Sie zog Richtung Brünig weiter, dann nach Engelberg, ins Reusstal bei Altdorf, ins Glarnerland und verlor dann über dem St. Galler Rheintal an Energie. Auch in diesen Gebieten gab es immer wieder Hagel, und an diversen Orten fielen in weniger als einer Stunde 15 bis 20 Millimeter Regen, so in Engelberg/OW, auf der Stöckalp/OW oder in Diesbach im Glarner Grosstal. In Flühli/LU und in Giswil/OW gab es insgesamt 47 mm Regen.

Bei der Überquerung des Reusstals wurde in Altdorf eine Böe mit 85 Kilometern pro Stunde gemessen. Bereits stark abgeschwächt erreichte die Zelle das St. Galler Rheintal. In Sevelen/SG wurde aber trotzdem noch eine Böe von 91 Kilometer pro Stunde ausgelöst.

aufziehendes Gewitter
Legende: Kerns/OW Ein Gewitter zieh auf. Die türkise Farbe weist auf Hagel hin. Brigitte Stücheli

Am Abend isolierte Gewitter

Kamen die Gewitter am Nachmittag in Linien, so waren es am Abend nur noch isolierte Zellen, die aber stellenweise nochmals Hagel brachten, so bei Neyruz/FR oder südlich von Werthenstein/LU.

Gewitterwolken bei Mels.
Legende: Seeztal Die zweite Gewitterzelle erreichte schlussendlich die Walenseeregion und das Seeztal. Florence Schelling

Grosse Zuggeschwindigkeit in der Höhe

In der Höhe wehte am Freitag kräftiger Südwestwind. Dadurch zogen die Gewitterzellen rasch weiter, und brachten vor allem starke Böen und in kurzer Zeit intensiven Regen und Hagelschlag. Allerdings kam es nicht zu stundenlangem Starkregen an der gleichen Stelle, was für die Hochwassergefahr günstig war.

Dunkle Gewitterzelle bei Niederbipp am Vormittag.
Legende: Sah bedrohlich aus Schon die Gewitterzelle am Vormittag bei Niederbipp sah recht bedrohlich aus, war aber noch harmlos. Borer Heinz

Viele Blitze

Insgesamt wurden über der Schweiz rund 34'000 Blitze registriert. Alleine im Kanton Bern waren es 6'000 Blitze.

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