Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Verbreitet Gewitter Auf Sommerhitze folgten heftige Gewitter

Bis jetzt waren 2020 grosse Gewitterzüge eine Rarität. Am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag entluden sich aber vielerorts heftige Gewitter mit Sturmböen, Hagelschlag und Starkregen. Am heftigsten wurde das östliche Berner Oberland und die Zentralschweiz getroffen.

Bis jetzt war die Gewittersaison 2020 meist harmlos. In der vergangenen Woche gab es am Freitag erste grössere Gewitter und schon zuvor Richtung Entlebuch kräftige Regengüsse. An vielen Orten ging 2020 aber noch kaum ein Gewitter nieder. Das änderte sich mit dem Monatswechsel. Ein Tief bei Südnorwegen steuerte eine Störungslinie zur Schweiz, dahinter folgt heute Donnerstag noch die Kaltfront. Sie ist allerdings weniger aktiv.

Altocumulus über der Jesuitenkirche in Luzern.
Legende: Hitze, dann Blitze In Luzern war es zunächst sonnig bei maximal 29 Grad, dann kamen Gewitter auf. Urs Gutfleisch

Start mit 30 Grad

Schon am Mittwochmorgen gab es auf der Alpensüdseite die ersten Gewitter. Danach heizte es überall kräftig ein. In Visp wurde mit 32,4 Grad der Tageshöchstwert realisiert. In Sitten und Genf wurden mehr als 31 Grad verzeichnet, und die 30-Gradmarke wurde überdies auch im Norden der Stadt Zürich, in Aarau und im untersten Aaretal geknackt. Im Süden wurden knapp 29 Grad erreicht.

Virgastreifen im Gegenlicht über dem Thunersee.
Legende: Schauer Am Mittwochabend ging ein Schauer auch über dem Thunersee nieder. Stefan Jakob

Zuerst in den Alpen

Über den Bergen gab es schon am frühen Nachmittag erste heftige Gewitter. Getroffen wurde zuerst der Kanton Obwalden. Sowohl im Melchtal als auch in Engelberg wurden mit der ersten Zelle 33 Millimeter Regen gemessen. Die Zelle zog dann Richtung Vierwaldstättersee weiter, wo sie in Gersau auch 28 Millimeter brachte. Gleichzeitig gab es auch in Graubünden und im Süden des Kantons St. Gallen Gewitter mit Starkniederschlag. In Vättis/SG wurden in kurzer Zeit 25 Millimeter Regen registriert. Gegen Abend brachte eine nächste Zelle in Lauterbrunnen 35 Millimeter Regen in einer Stunde. Bis Mitternacht gab es dort insgesamt sogar 50 Millimeter. Das Mittelland blieb dagegen bis am späten Abend weitgehend trocken.

Cumulonimbus über dem Bodensee. Der obere Stock ist von der Abendsonne beschienen.
Legende: Schaurig-schön Gewitterstimmungen haben auch ihre Faszination, so auch diese Gewitterwolke am Mittwochabend über dem Bodensee. Markus Hösli

Blitze zuckten durch die Nacht

Am späten Abend ging es an den Voralpen weiter. Von Château-d’Oex über das Simmental bis ins Entlebuch gab es verbreitet 20 bis 30 Millimeter Regen. In Boltigen im Simmental waren es sogar 37 Millimeter. Diese Zelle sorgte in Plaffeien für eine Böe von 86 Kilometer pro Stunde. Noch stärker war eine Böe auf dem Pilatus mit 95 Kilometern pro Stunde. In der Nacht dehnten sich die Gewitterzellen bis ins Flachland aus. Erst gegen Morgen klangen die Gewitter langsam ab. Bei Tagesanbruch gab es auch im Raum Basel noch ein paar Regengüsse.

Zweite Welle

Hinter der Front erreicht uns heute in der zweiten Tageshälfte immer kühlere Luft in der Höhe. Damit steigt vor allem über den Bergen das Schauer- und Gewitterrisiko wieder markant an. Am Freitag ist es zwar noch oft bewölkt und auch lokal nass. Auf das Wochenende hin setzt sich aber wieder Sommerwetter durch, und es bleibt weitgehend trocken, zumal in der Höhe extrem warme Luft zu den Alpen vorankommt.

Gewitterwolken über den Jurakreten.
Legende: Gewitter garantiert Gewitterwolken über dem Jura mit einem sogenannten Amboss. Marianne Spichiger

Meistgelesene Artikel