Das Orkantief «Ciarán» sorgte in der Bretagne in der Nacht auf Donnerstag für viele neue Windrekorde, an der Küste wurde eine Spitzenböe von 207 km/h registriert. Das Sturmfeld zog anschliessend nach Nordosten weiter, die Schweiz wurde somit grösstenteils vom Unwetter verschont. Auswirkungen auf unser Wetter hatte das Orkantief trotzdem. Zunächst tobte in den Alpen ein Föhnsturm, nun sorgt die Kaltfront in den Alpen für einen Wintereinbruch.
Föhnsturm mit 114 km/h im Haslital
Die stärkste Föhnböe wurde am frühen Donnerstagmorgen mit 114 km/h in Meiringen im Haslital/BE gemessen. In Vaduz/FL im Rheintal tobte der Föhn mit 103, in Elm im Glarnerland mit 102 und in Altdorf im Urner Reusstal mit 100 km/h. Dies war bereits der vierte Föhnsturm seit Mitte Oktober und der nächste folgt bereits am Samstag.
Bis zu einem halben Meter Neuschnee in den Alpen
Nach Föhnende zog die zum Orkantief gehörende Kaltfront über die Schweiz hinweg und sorgte für teils kräftige Regen- und Schneefälle. Die Schneefallgrenze sank im Laufe des Nachmittags auf 1800 bis 1300 m. Am Abend und in der Nacht gibt es vor allem in Graubünden sowie in den angrenzenden Regionen weitere Niederschläge, dabei sinkt die Schneefallgrenze lokal gegen 1000 m. In höheren Lagen sind in den Tessiner Bergen, in der Zentral- und Ostschweiz sowie in Graubünden somit 20 bis lokal 60 cm Neuschnee möglich. Es muss mit schneebedeckten Fahrbahnen gerechnet werden.
In Arosa mehr Neuschnee als im letzten Winter?
Gut möglich, dass man in Arosa am Freitagmorgen mit 20 bis 30 cm Neuschnee aufwacht. Somit liegt bereits der Neuschnee-Rekord vom vergangenen, schneearmen Winter in Reichweite. Am meisten Neuschnee in Arosa wurde im Winter 2022/23 am 10. Januar 2023 mit 24 cm gemessen.
Es gab aber auch Jahre, an denen es bereits in der ersten Novemberhälfte deutlich mehr schneite:
- Rekord: 11. November 1952 mit 70 cm Neuschnee
- vor 9 Jahren: 6. November 2014 mit 43 cm Neuschnee
