Ein richtig heisser Tag liegt hinter Ihnen. Verschwitzt kommen Sie nach Hause und reissen die Fenster auf, um die kühle Nachtluft in die stickige Wohnung zu lassen. Doch nichts passiert!
So wird es in den kommenden Tagen vielen ergehen. Das sonnige und heisse Sommerwetter ist die Blütesaison der «städtischen Wärmeinseln». Bereits in den vergangenen Tagen lag die Temperatur in der Stadt um bis zu 5 Grad höher als im ländlich geprägten Umland. Mit Höchstwerten von über 30 Grad (notabene auf dem «Land»), dürfte die obige Grafik frappanter ausfallen als noch Anfang Woche.
Wie funktioniert die städtische Wärmeinsel?
Städte bestehen aus Beton, Stahl, Glas, dunklem Asphalt und Stein. Diese dienen als Wärmespeicher, der besonders in der Nacht nach einem sonnigen Tag viel Wärme abgibt. Zudem hindern die vielen Gebäude eine gute Durchlüftung - kühlere Winde werden blockiert. Abwärme und Abgase sorgen für den Rest. Diese Effekte zusammen machen städtische Nächte um bis zu 7 Grad wärmer in der Schweiz.
Grünflächen und Gewässer sind in der Stadt meist Mangelware. Genau diese bringen auf dem Land die Abkühlung. Denn sowohl über Grünflächen als auch über Gewässern verdunstet eine grosse Menge an Wasser. Die dazu notwendige Energie wird der Umgebungsluft entzogen. Die Luft kühlt ab, bzw. erwärmt sich weniger stark.
Tropische Städte in Zukunft?
Aktuell sind Tropennächte mit 20 Grad und mehr im Umland der Alpennordseite eher selten. In den Städten gibt es aber einzelne: In Zürich / Kaserne sind es rund fünf pro Jahr. Rund ums Jahr 2060 wird es mit starker Klimaerwärmung auch im Umland Tropennächte geben. In den Städten könnten es dann bereits über 25 pro Jahr sein.
Bereits heute werden in Städten vermehrt Grünflächen geschaffen. Auch die Begrünung von Fassaden und Dächern hilft, um die zunehmende Hitze des Asphalts zu dämpfen. Auch hellere Materialien, beispielweise weiss gestrichene Fassaden und Dächer, können den Wärmeinsel-Effekt verkleinern. Weiteres zur Hitzeinsel gibt es im folgenden Video.