(Fast) alle Jahre wieder?
Unsere Erwartungen an das Novemberwetter sind bescheiden. Doch der Eindruck täuscht: Häufig gibt es im ersten Monatsdrittel noch einmal ein paar milde Tage. Der sogenannte Martinisommer oder Martinssommer ist eine meteorologische Singularität. Zu diesen oft wiederkehrenden Witterungen zählen auch die Eisheiligen vom 12. bis 15. Mai, die Schafskälte im Juni oder der Altweibersommer im September.
Sommerfeeling nur in den Bergen
Dieses Jahr machte sich bereits am Wochenende ein «Martinisömmerchen» bemerkbar. Nach einer kurzen Pause wird es diese Woche sehr warm für Novemberverhältnisse, allerdings nur in den Bergen. Im Flachland liegen die Höchstwerte um 7 Grad, was gerade etwa der Novembernorm entspricht. Nebel undHochnebel verhindert teilweise, dass die wärmenden Sonnenstrahlen bis ins Flachland vordringen.
Und was sagen die Bauernregeln?
Martinisommer ist ein Bluff
Während der Altweibersommer im September wirklich noch Sommertage von mindestens 25 Grad bringt, schafft das der November nicht mehr. So wurde weder mit Föhnunterstützung noch im Tessin in den vergangenen Jahrzehnten die Sommermarke von 25 Grad geknackt.
Abschied vom Sommer
Traditionell wird der Sommer auch mit sogenannten Martinsfeuern verbrannt, so zum Beispiel in Klosters/GR. Andere kennen das Schlachten der Martinsgans. Dieses Brauchtum geht auf den alten Glauben an Vegetationsgeister, symbolisiert durch die Gans, zurück. In Sursee/LU wird am 11. November jeweils die «Gansabhauet» gefeiert.