Oberhalb von 2000 Metern trotzen die Skipisten in den nächsten Tagen den hohen Temperaturen relativ gut. Dies vor allem, weil die Luft trocken ist. Neben einer guten Fernsicht schützt trockene Luft den Schnee.
Der «Verlust» von Schnee spielt sich in drei Akten ab:
- Sublimieren : Die Luft ist trocken und kalt. Übergang von Eis zu Dampf, also fest zu gasförmig. Die Schneedecke verliert wenig Schnee.
- Schmelzen : Die Luft ist trocken und warm. Es finden zwei Vorgänge gleichzeitig statt: Schnee wird von Eis zu flüssigem Wasser (schnell) und von Eis zu Dampf (langsam).
- Tauen : Die Luft ist feucht (Taupunkt über 0 Grad) und warm. Es gibt nur noch einen Vorgang: Eis zu flüssigem Wasser. Die Schneedecke wird rasch kleiner. Man spricht häufig von «Tauwetter».
Weil die Luft sehr trocken ist, taut der Schnee in den kommenden Tagen nicht. Der Schnee bleibt einigermassen intakt.
Für die Wetter-Nerds noch etwas genauer
Neben dem Taupunkt bestimmt auch die sogenannte Feuchttemperatur, welcher Prozess stattfindet. Beim Sublimieren liegt die Feuchttemperatur unter 0 Grad, beim Schmelzen und Tauen über 0 Grad. Die Feuchttemperatur liegt zwischen Taupunkt und Lufttemperatur. Sie bezieht das Abkühlen der Luft mit ein, wenn Wasser verdunstet und zu Wasserdampf wird.
Ist die Luft nicht gesättigt, verdunstet flüssiges Wasser. Verdunsten entzieht der Luft Energie und kühlt sie so ab. Ist die Luft nicht mit Wasserdampf gesättigt, ist die Feuchttemperatur kleiner als die Lufttemperatur.