Der Föhn oder Föhnwind ist ein warmer, trockener Fallwind […]
Wie lässt sich nun die Theorie und die gestrige Wetterlage zusammenbringen? Die vertikale Luftschichtung liefert die Antwort. Der Nordföhn war seicht. Dies bedeutet, dass er nur in den untersten Luftschichten wirkt. Im Norden legte sich tagsüber eine Kaltfront an die Alpen. In der Folge überströmte die Luft die Alpenpässe und wehte anschliessend die Täler hinunter. Dies passierte allerdings nur etwa unterhalb von 3000 m ü.M.
Über der Föhnschicht spielte sich etwas ganz anderes ab. Auf der Vorderseite eines Troges entstanden Gewitter. Da in diesem Gebiet südwestliche Winde vorherrschten, zogen die Gewitter Richtung Norden über die Föhnluft. Wir wurden von diesem Zusammentreffen der Wetterphänomene übrigens nicht überrascht. Die Wettermodelle berechneten das Auftreten dieser Kombination bereits einige Tage im Voraus.
Aus dem Archiv: Typischer Himmel bei Föhn
-
Bild 1 von 4. Ägerisee/ZG, Oktober 2018. Teilweise blauer Himmel, die Wolken dehnen sich der Länge nach aus. Bildquelle: Peter Bumbacher.
-
Bild 2 von 4. Calanda/GR, November 2015. Häufig bei Föhn zu beobachten: Föhnfische bzw. «Altocumulus lenticularis duplicatus». Bildquelle: Roger Strub.
-
Bild 3 von 4. Thun/BE, Mai 2016. Diese Föhnwolken entstehen, wenn die Luft Berge überströmt. Bildquelle: Peter Beutler.
-
Bild 4 von 4. Rebstein/SG, November 2015. Weitere Föhnstimmung. Bildquelle: Willy Oes-Blättler.