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Wetterwissen mal anders Spannende und witzige Fakten zum Föhn

Was haben Wilhelm Tell, die gute Fernsicht und Ufos mit dem Föhn zu tun? Hier gibt es die Antworten.

Der Föhn ist ein fester Bestandteil des Schweizer Wetters. Anstatt komplizierte physikalische Erklärungen finden Sie hier ein paar interessante und witzige Fakten zum warmen Fallwind.

Gute Fernsicht

Wenn der Föhn hinter der Gebirgskette ins Tal strömt, erwärmt sich die Luft und trocknet zunehmend ab. Gleichzeitig verbessert sich die Fernsicht. Denn es gilt: Je trockener die Luft, desto besser die Fernsicht. Es gibt aber auch Ausnahmen. Ist die Föhnströmung sehr stark, kommt es oft zum sogenannten «Dimmerföhn». Dabei werden die Wolken weit über die Alpen geblasen und auch in den Föhngebieten ist Regen möglich.

Von den Römern über Wilhelm Tell zum Haarföhn

Das Wort «Föhn» stammt ursprünglich aus der spätrömischen Umgangssprache. Durch Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» wurde der Wetterbegriff im deutschsprachigen Raum bekannt. So kam es, dass Anfang des 20. Jahrhunderts eine deutsche Firma schliesslich das Gerät, mit welchem man sich mittels warmer Luft die Haare trocknen kann, «Fön» nannte.

Hilfe, die Aliens kommen!

Der Föhn sorgt nicht nur für gute Fernsicht, sondern lässt auch spektakuläre Wolken entstehen. Die kräftigen Winde bilden auf der Leeseite des Gebirges oft sogenannte Altocumulus lenticularis , im Volksmund auch Linsenwolken, Föhnfische oder Ufo-Wolken genannt.

Altocumulus Lenticularis

Puschlav als Rekordhalter

Gemäss einer Auswertung des Bundesamtes für Meteorologie und Klimatologie MeteoSchweiz bläst der Föhn am häufigsten im Puschlav/GR. Zwischen den Jahren 2008 und 2020 wurden dort durchschnittlich 1162 Föhnstunden pro Jahr registriert. Im Mittelland hingegen ist der Föhn nur während etwa 10 bis 20 Stunden pro Jahr spürbar. Am häufigsten weht der Föhn übrigens im Frühling und im Herbst.

Föhn, der Weltenbummler

Den Föhn gibt es nicht nur in der Schweiz. Überall auf der Welt gibt es im Zusammenhang mit Gebirgsketten warme und trockene Fallwinde. Natürlich haben diese Fallwinde überall andere Namen. Einer der bekanntesten ist der Chinook in Nordamerika. In der Sprache der indigenen Bevölkerung heisst dies «Schneefresser». Interessanterweise ist diese Bezeichnung auch für den Föhn in der Schweiz gebräuchlich. Weitere bekannte «Föhnwinde» sind der Zonda in Argentinien, der Nor'wester in Neuseeland oder der Bohorok in Sumatra.

Die klassische Föhntheorie hat ausgedient

Zum Schluss doch noch etwas Physik: Wenn im Norden der Föhn weht, regnet es im Süden. So haben wir es bisher in der Schule gelernt. In der klassischen Föhntheorie sind der Regen im Luv des Gebirges und die damit verbundene feuchtadiabatische Abkühlung (ca. 0.6 Grad/100 m) sowie die trockenadiabatische Erwärmung im Lee (1 Grad pro 100 m) entscheidend. Studien haben jedoch gezeigt, dass diese Theorie nicht ganz richtig ist. Denn auch ohne Regen im Luv entsteht warmer Föhnwind, wenn das Gebirge überströmt wird.

Meteostory, Radio SRF 3, 19. Oktober 09:40 Uhr

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