Jedes Jahr, vom 23. Juli bis zum 23. August, spricht man von den Hundstagen. Es ist in der Regel die wärmste Zeit des Jahres, auch bei uns in der Schweiz. Momentan sieht es aber im Alpenraum anders aus. Nach dem zweitheissesten Juni, nach 2003, liegen die Temperaturen nördlich der Alpen nun im Bereich der Norm, zeitweise auch knapp darunter.
Auch in den kommenden Tagen scheint es nördlich der Alpen unbeständig und eher kühl weiterzugehen. Auch südlich der Alpen ist es zunächst noch unbeständig. Mit einer aufkommenden Nordströmung wird es schon am Wochenende wieder freundlicher, und in der kommenden Woche dürfte es ziemlich sonnig, und auch wieder sommerlich warm werden.
Bringen die Hundstage wirklich die Hitze?
Nimmt man als Referenz für die Sommerhitze den Jahreshöchstwert, dann werden die Hundstage ihrem Ruf absolut gerecht. Seit der Jahrhundertwende fiel 15 Mal der heisseste Tag des Jahres auf die Periode der Hundstage. Neunmal wurde die höchste Jahrestemperatur vor den Hundstagen gemessen, davon fünfmal sogar schon im Juni. Nur ein einziges Mal wurde der Jahreshöchstwert erst nach den Hundstagen registriert. Dies war am 24. August 2023 der Fall, also einen Tag nach der Periode der Hundstage. Damals gab es in Genf 39,3 Grad, das war der zweithöchste bis jetzt auf der Alpennordseite aufgezeichnete Wert.
Und 2025?
Auch wenn es in diesem Sommer nun schon länger eher kühl ist, sind Hitzetage weiterhin möglich, und es ist sicher nicht auszuschliessen, dass auch in diesem Jahr der Jahreshöchstwert auf die Zeit der Hundstage fällt. Nicht nur 2023 kam die grosse Hitze sehr spät, auch 2009 und 2012 wurde der heisseste Tag des Jahres erst am 20. August gemessen, 2011 am 22. August. Davor war es aber bei Weitem nicht immer heiss. Kommt in diesem Jahr dazu, dass der Jahreshöchstwert mit 36,0 Grad noch nicht sehr hoch ist.
In weiten Teilen Europas ist es glühend heiss
Momentan liegt der Alpenraum eher zufällig unter Höhenkaltluft, wobei in früheren Jahren solche Kaltlufteinbrüche oft deutlich massiver waren. In weiten Teilen Europas ist es zurzeit sehr heiss. So wurden in den letzten Tagen in Spanien Temperaturen bis 40 Grad gemessen, im Süden Siziliens waren es am Dienstag bis 42 Grad, und auch in Griechenland lagen in den letzten Tagen die Höchstwerte im Bereich um 40 Grad. Heiss war es aber auch in Norwegen. In Mittelnorwegen lagen die Temperaturen über Tage oberhalb der 30 Gradmarke, am Dienstag wurden in Trondheim noch 34 Grad gemessen. Da auch die Meere zurzeit meist überdurchschnittliche Temperaturen aufweisen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich auch bei uns wieder Hitzetage einstellen.
Mit Hunden hat die Sache nichts zu tun
Der Begriff der Hundstage stammt nicht von unseren vierbeinigen Lieblingen ab, sondern geht auf die alten Ägypter zurück. Im Sternbild Hund befindet sich der Stern Sirius. War dieser damals in Ägypten zum ersten Mal zu sehen, dann wussten die Einwohner des Niltales, dass die grosse Flut nicht mehr lange auf sich warten liess.