Heute Montag wird in Zürich das Sechseläuten gefeiert. Das Frühlingsfest geht zurück auf eine alte Tradition der Zürcher Zünfte, die Arbeitszeiten der Handwerker zu bestimmen. Jeweils im Frühling wurde dann auf die längere «Sommer-Arbeitszeit» umgestellt, so dass jeweils erst beim «Sechs-Uhr-Läuten» Feierabend war.
Ade Winter...
Das Verbrennen des «Bööggs» geht auf einen heidnischen Brauch zurück. Die Bezeichnung «Böögg» bedeutet in Zürich «verkleidete Gestalt». Indem man ihn auf dem Feuer verbrannte, sollte der Winter vertrieben werden. Erst später hat man den Brauch in das Sächsilüüte integriert. Die Figur des Schneemanns erhielt der Böögg aber erst anfangs des 20. Jahrhunderts.
..hallo Sommer?
Gemäss dem Volksmund soll ein schneller Tod des Bööggs für einen guten Sommer garantieren. In den letzten Jahren war allerdings das Gegenteil der Fall:
- 2016 dauerte es 43 Minuten, bis es dem Schneemann auf dem Holzstoss den Kopf wegjagte. So lange hatte der Böögg noch gar nie standgehalten. Kühles Regenwetter am Sechseläuten hatte diesen Minusrekord begünstigt. Der Sommer hingegen präsentierte sich über lange Zeit warm und oft sonnig.
- 2013 hielt der Schneemann satte 35 Minuten über dem Feuer durch. Danach folgte aber der zweitsonnigste Sommer der vergangenen 100 Jahre.
- Umgekehrt 2014: Nach gut 7 Minuten hatte der Böögg ausgedient. Der Sommer floppte allerdings gewaltig.
- Und 2017, was sagen uns die knapp 10 Minuten bis zum Knall - wir werden es sehen?