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Saharastaub
Aus Meteo vom 18.06.2021.
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Gruss aus der Wüste Saharastaub macht Wetterprognose unsicher

Saharastaub ist auf dem Weg zur Schweiz. Die grösste Ladung «Staub» liegt am Samstag bis Sonntagvormittag über uns. Der Gruss aus der Wüste wird wohl bei der Wetterprognose ein Wörtchen mitreden.

Saharastaub macht Prognose fürs Wochenende unsicher

Der Staub sorgt nicht nur für eine Trübung der Luft, er kann auch ein Grund für «Fehlprognosen» sein. Befinden sich die Staubteilchen in einer Höhenlage mit relativ feuchter Luft, können diese als Kondensationskeime die Wolkenbildung fördern. Aus der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass die Wettermodelle die Bewölkung während Saharastaub-Ereignissen oft unterschätzt haben. Der Staub lässt speziell die hohen Eiskristallwolken so dicht werden, dass die Sonne nur noch selten zu sehen ist. Eine solche unliebsame Überraschung könnte es stellenweise auch am Wochenende geben.

Satellitenbild von Europa. Man sieht den Saharastaub über dem Mittelmeer
Legende: Gruss aus der Wüste Auf dem sichtbaren Kanal zeigt das Satellitenbild den Saharastaub, welcher aufs Mittelmeer geblasen wird. SRF Meteo

Wann und wo hatte der Staub seinen Ursprung

Die Frühlingsmonate inklusive der Juni sind in Algerien bekannt als «mois des vents». Tiefdruckgebiete sowie Turbulenzen wirbeln den Sand in der Sahara auf. Während der schwerere Sand allmählich zu Boden fällt, kann der leichtere Staub bis in mehrere Kilometer Höhe ansteigen. 

Drei Maulesel im Sandsturm und drei Frauen.
Legende: Sandsturm in der Sahara Während eines Sandsturmes wird auch grobkörniger Sand in die Luft getragen, welcher sich nach dem Sturm wieder setzt. Der feine Staub verbleibt allerdings über längere Zeit in der Luft und kann mit der Höhenströmung weit verfrachtet werden. F. O' Reilly, REUTERS

Am vergangenen Mittwoch war der Staub noch in 1 bis 3 Kilometer Höhe über dem Wüstengebiet von Algerien anzutreffen. Dort wurde er von der Höhenströmung wie von einem Förderband aufgenommen, auf über 5 Kilometer Höhe angehoben und am Donnerstag und Freitag übers westliche Mittelmeer verfrachtet. Erste geringe Mengen überquerten bereits am Freitag die Schweiz. Der Höhepunkt wird allerdings für den Samstag und Sonntag gerechnet. Danach driftet die Staubwolke allmählich nach Osten weg.

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