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Modische Köpfe Ikonische Frisuren einst und heute

Hauptsache schönes Haar. Toupiert, extravagant oder mit Gel zur Perfektion gestylt: Hier kommt eine Auswahl ikonischer Haartrends der letzten Jahrzehnte.

Der Pilzkopf

Beginnen wir in den 1960er. Vier Teenager aus Liverpool machen ihn zum Trend der Stunde: den Pilzkopf. «Die Demarkationslinie des zivilisierten Haarschnitts reicht weit bis ins Niemandsland von Hals, Ohren und Stirn», wird am TV kommentiert. Wie soll man mit dieser wilden Beatles-Frisur umgehen? Darüber diskutieren 1966 sogar ein Psychiatrie-Professor und die damalige Chefredaktorin der Zeitschrift «Elle».

Wehende Mähnen

Modebewusste und emanzipierte Damen frisieren sich zu dieser Zeit «elegant und handlungsfähig». Weich, lockig, beschwingt soll es sein. «Eine Frisur, die gleichermassen für den sportlichen Anlass am Nachmittag und die Cocktailparty am Abend passt», wie ein Coiffeur damals sagt.

Und dann haben Rundbürste und Föhn ihren grossen Einsatz. Die Schauspielerin Farrah Fawcett aus der Krimiserie «Drei Engel für Charlie» macht es in den 70er Jahren vor. Der sogenannte «Waft Fringe» soll sportlich, frisch und gesund wirken. Zu viel Volumen? Geht nicht.

Farrah Fawcett mit voluminösem Haar am Strand mit einem Hund.
Legende: Getty Images/Roxanne McCann

Noch mehr Volumen – und Haarspray

Springen wir in die 1980er Jahre. Der neuste Look ist wild und schrill. Und natürlich toupiert. Vokuhilas, Kreppfrisuren und Föhnfrisuren werden zum Trend. Da darf auch der Haarspray nicht weit weg sein. Und wenn Aerobic hoch im Kurs steht, soll auch der Pferdeschwanz hoch sitzen. Am besten kommt noch ein farbiges Haarband hinzu.

Sängerin Nena mit Leoparden-Leggins und Haarband bei einem Auftritt 1984.
Legende: Die deutsche Sängerin Nena bei einem Auftritt im April 1984. Keystone/Gerecht

Bei den Herren geht derweil der «Western Style» um. «Sogar mit feinem Haar und hohen Ratsherrenecken kann Mann den Western-Style gut tragen», kommentiert ein Coiffeur, während er in der TV-Livesendung Männer frisiert.

Die richtige Frise ist individuell

Die guten 1990er und 2000er. Jeder und jede macht seine Mode selber, ist die Devise. Allerhand Farben, Mèches und Tönungen sind erwünscht. Wieso nicht ein Irokesenschnitt, wie DJ Bobo?

Oder darf es etwas verrückter, gar eine Perücke, sein?

Auf dem Sportplatz glänzen

Die Frisur muss sitzen. Natürlich auch auf dem Fussballplatz. «Ein guter, cooler Fussballer muss ein Tübchen Gel dabei haben – sonst ist er einfach nicht in», weiss SRF-Kommentator Sascha Ruefer. Gianni Tomasulo, der den Herren der Nati die Haare schneidet, kennt die Frisurenvorlieben der Spieler am besten: Yann Sommer mag es gern ein bisschen länger, bei Valon Behrami darf es ja keinen Gelbstich in den Mèches geben und bei Ricardo Rodrigo kommen immer nur die Spitzen unter die Schere.

Undercut und Seitenscheitel

Der trendbewusste Mann trägt jetzt OLASEKU. Oben lang, seitlich kurz. Damit kann nichts schief gehen. Das wusste man übrigens bereits in den 1920er Jahren. Schon damals war der Undercut ein populärer Haarstil. Nach den 80ern feiert er in den 2010er erneut sein Comeback.

Und dann kamen... Dauerwelle und Vokuhila

Und heute? Ist die Dauerwelle zurück. «Die junge Generation grenzt sich mit der absichtlichen Künstlichkeit von ihren Eltern ab, die alle Yoga machen und ihre Haare nur mit Bio-Shampoo waschen», sagt eine Forscherin zum Trend.

Auch der Mullet feiert sein Comeback. Statt Vokuhila heisst es jetzt auch «Vorne Business, hinten Party». So sagt es zumindest dieser junge Walliser am Film-Set von «Tschugger». Na dann, frohes Feiern.

Mona mittendrin, 6.12.2023, 21 Uhr ; 

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