Zum Inhalt springen

Natur Die seltensten zwei Krabbler der Schweiz

Die fliegende Diva und der Heuschrecken-Riese – zwei bedrohte Naturwunder auf der Jagd nach Sonne und Ruhe.

Die Binden-Pelzbiene und die Grosse Sägeschrecke sind wie die Extremisten der Insektenwelt: Die Pelzbiene ist ständig am Durchdrehen und könnte in ihrer freien Zeit wahrscheinlich den ganzen Tag bei einem Yoga-Kurs im Wind teilnehmen, während die Sägeschrecke sich als Heuschrecken-Goliath in der Steppe sonnt.

Die Riesin unter den Heuschrecken

Auf den ersten Blick denkt man vielleicht: «Aha, eine Heuschrecke. Springt rum, frisst Grünzeug, macht Geräusche.» Aber halt! Wer genauer hinschaut, entdeckt die absolute Queen der Wiese: die Grosse Sägeschrecke – quasi die Giraffe unter den Insekten Europas.

Mit vollem Namen Saga pedo (klingt ein bisschen wie ein sagenumwobener Zauberer aus Harry Potter) ist sie nicht nur riesig, sondern auch ziemlich rar. Sie ist das grösste und gleichzeitig seltenste Insekt nicht nur der Schweiz, sondern ganz Europas – also ein echtes Natur-Highlight auf sechs Beinen. Leider ist sie so selten, dass sie auf der roten Liste steht. Vom Aussterben bedroht, lebt sie gefährlich – wie ein Rockstar auf Abschiedstour.

Ihre Lieblingswohngegend? Keine hippe Altbauwohnung, sondern sonnige Steppenheiden und felsige Trockenrasen.
Besonders bei der Kinderstube ist sie wählerisch: Viel Sonne, kein Schatten, bitte!

Fazit: Die Grosse Sägeschrecke ist kein 08/15-Wiesengast – sie ist eher die VIP unter den Insekten. Wer sie trifft, sollte sich geehrt fühlen. Und leise sein – Queens mögen es nicht laut.

Die Binden-Pelzbiene – Das flauschige Duracell-Tierchen unter den Bestäubern

Sie summt, sie brummt, sie zappelt – und sie steht einfach nie still! Wer versucht, die Binden-Pelzbiene vor die Kamera zu bekommen, braucht Geduld, eine gute Portion Humor und am besten einen zweiten Akku. Diese pelzige Power-Biene scheint im Dauerstress zu sein – als hätte sie drei Espressi zu viel erwischt.

Gute Bilder? Nur, wenn sie pennt!

Ja, richtig gelesen: Der einzige Moment, in dem sich Madame Pelz auch nur ansatzweise ruhig verhält, ist im Tiefschlaf – und selbst der ist spektakulär. Vor dem Einschlafen beisst sie sich an einem Zweig fest, putzt sich noch kurz das Gesicht und döst dann… kopfüber! In der Luft hängend! Mit Wind im Pelz! Yoga-Niveau: Fortgeschrittene.

Warum sie wichtig ist – und warum sie Hilfe braucht:
Trotz aller Energie ist auch diese Biene vom Aussterben bedroht. Ihr bevorzugter Wohnort – steinige, sonnige Böden – wird immer seltener. Immerhin: Heisse Sommer mag sie richtig gerne. Ein kleiner Gewinner im Klimachaos? Vielleicht. Aber sicher ist: Sie braucht Schutz. Und weniger Stress.

Fun Fact: Wer ein scharfes Bild dieser Biene hat, darf sich offiziell «Insektenpaparazzo» nennen.

Meistgelesene Artikel