Eine vierteilige Doku-Reihe widmet sich Landschaften von bezaubernder Schönheit. Es handelt sich dabei um Lebensräume, die erhalten bleiben, weil der Mensch sie nicht nur nutzt, sondern auch gestaltet.
Nachhaltiger Holzschlag – kein Paradox
In den Regenwäldern der Republik Kongo leben viele geschützte Tierarten, die trotz Verbot von Wildjägern geschossen werden. Um den Artenschutz vor Ort zu etablieren, braucht der Regenwald Verbündete.
Der Holzfirma IFO gelingt es, vom Wald zu profitieren, ohne ihn stark zu schädigen. Denn nur solange der Wald lebt, kann sie ihn auch nutzen. Daher wird durch die IFO auf einer Fläche rund halb so gross wie die Schweiz jeder Baum lokalisiert und erfasst. Dieses Gebiet ist in dreissig Zonen aufgeteilt, und pro Jahr wird jeweils nur in einer Zone gearbeitet – je nachdem, wo es besonders viele und sensible Arten gibt. Es gelten strenge Vorschriften, nicht jeder Baum darf gefällt werden. Nach einem Jahr hat die Zone dann satte 29 Jahre Zeit zur Erholung.
Resultat: Im besagten Wald leben etwa 70'000 Gorillas, weit mehr als im benachbarten Nationalpark. Und: Ihre Population bleibt stabil – im Gegensatz zu anderen Regionen.
Ein Handel zwischen Mensch und Ente
Der Vega-Archipel in Norwegen ist das Zuhause der Eiderenten. Menschen leben hier seit jeher im Einklang mit ihnen – und haben ein raffiniertes Tauschgeschäft entwickelt.
Aus Treibholz oder Steinen bauen die Menschen den Enten Schutzunterkünfte gegen Möwen und Adler. Im Gegenzug können am Ende der Brutsaison Eiderdaunen geerntet werden. Diese sind wegen ihrer Isolationskraft und Langlebigkeit sehr begehrt. Eine Daunendecke benötigt Material aus 60 bis 70 Nestern.
Allerdings ist diese einzigartige Partnerschaft gefährdet, da das Leben in der Region einsam und hart ist. Im Laufe der letzten Jahrzehnte haben immer mehr Menschen die Inseln verlassen. Dennoch gibt es Hoffnung: Der Vega-Archipel gehört seit 2004 zum UNESCO-Weltkulturerbe und immer mehr junge Norwegerinnen und Norweger engagieren sich wieder für ihn.
Der Bodensee macht Schule
Seit 1950 sind in Deutschland 65 Prozent aller Vogelarten verschwunden. Doch am Bodensee ist die Anzahl in den letzten 15 Jahren von 101 wieder auf 181 gestiegen. Möglich gemacht hat's Vogelforscher Peter Berthold.
Dank seines Engagements ist rund um den Bodensee ein Netz an Biotopen entstanden. Weiher und Streuobstwiesen bilden kleine Oasen in einer ansonsten wildtierfeindlichen Kulturlandschaft.
Zunehmend mehr Familien mit privaten Grundstücken wenden sich an Berthold. Sie interessiert, wie ihr Boden umgestaltet werden kann, um neben Vögeln auch Amphibien, Insekten und Pflanzen zu retten.
Ecuadors Nebelwälder: Hoffnung dank Eigeninitiative
Kaum ein Lebensraum ernährt so viele verschiedene Arten wie die Urwälder der Anden. Doch in Ecuador wurden schon 90 Prozent davon zugunsten der Landwirtschaft gerodet.
Aber rund um das Dorf Mindo ist erstaunlich viel Urwald erhalten. Wie kommt das? Mindo ist ein Mekka für River Rafting – und die Locals haben diese Einnahmequelle als Chance erkannt.
Schon seit 30 Jahren schützt die 2000-Seelen-Gemeinde auf eigene Initiative den sie umgebenden Regenwald. Und die Investition ist ein durchschlagender Erfolg. Insgesamt leben in der reichen Fauna und Flora um Mindo allein rund 400 Vogelsorten – Weltrekord!