Die Festrede gehört zum 1. August wie die Wurst und die Schweizerfahne. Kaum eine Region kann aber Jahr für Jahr so hohen Besuch empfangen wie Rorschach am Bodensee. Beim gemeinsamen Fest der Gemeinden Rorschach, Goldach und Rorschacherberg hielten schon die Bundesräte Alain Berset und Ignazio Cassis die Festrede und in diesem Jahr Karin Keller-Sutter - ihre einzige 1. August-Ansprache.
Dahinter steht der Rorschacher Stadtpräsident und SVP-Nationalrat Thomas Müller: «Ich versuche immer ein Mitglied des Bundesrats oder mindestens einen Ständerats- oder Nationalratspräsidenten als Redner zu begeistern.»
Am Anfang sei das schwieriger gewesen, unterdessen habe sich fast eine Eigendynamik entwickelt, sagt Müller: «Die Bundesräte können auch nicht alle Tage vor zwei- bis dreitausend Personen sprechen. Sie wissen, dass sie hier wie Popstars empfangen werden.»
Das ganze Drumherum, das sei aber auch wichtig, so Müller. Er lobt die Vereine und Organisatoren, welche einen reibungslosen Festbetrieb garantieren. Damit und mit dem Feuerwerk würden die Leute nebst den Festrednern begeistert.
«Ich habe meinem Nachfolger im Amt angeboten, dass ich mich auch in Zukunft für prominente Redner aus dem Bundeshaus einsetzen werde», sagt Thomas Müller. Er gibt per Ende Jahr sein Amt als Gemeindepräsident an Röbi Raths ab.