Die wüsten Szenen, die Strassenschlachten in Zürich am 1. Mai, sie werden weniger. Die Polizei hat Chaoten seit Jahren weitgehend im Griff – dank Grossaufgebot und moderner Technik.
Das Wetter war der beste Polizist.
Bilder, wie sie am 1. Mai 2008 in Zürich entstanden sind und für Schlagzeilen gesorgt haben, kommen heute so gut wie gar nicht mehr vor. Damals musste die Polizei bei gewalttätigen Auseinandersetzungen rund um den Helvetiaplatz und die Langstrasse Gummischrot und Wasserwerfer gegen Krawallmacher einsetzen. Seither ist es jedes Jahr verhältnismässig ruhig geblieben.
Die Polizei sei besser aufgestellt als früher, sagt Marco Cortesi, Medienchef der Stadtpolizei Zürich: «Die Ausrüstung der Polizei ist besser geworden. Und auch die Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Kantonspolizei hat sich verbessert. Am Montag war aber sicher das Wetter der beste Polizist.»
Weniger Gewalt, aber hoher Sachschaden
Man stelle jedoch eine Verlagerung fest, sagt Cortesi weiter. Die Gewalt nehme zwar ab, andere Aktionen würden aber auf hohem Niveau bleiben. «Sachbeschädigungen mit Farbbeuteln oder mit Pyros sind hoch im Kurs.» Dies führe Jahr für Jahr zu hohen Sachschäden. In Zürich sind am Montag das Rathaus, die UBS und das türkische Konsulat mit Farbe verschmiert worden.
Laut Cortesi führen die Chaoten ihre Aktionen heute schnell durch. «Sie können sich dank moderner Kommunikationsmittel rasch organisieren. Das stellt sicherlich in Zukunft eine Herausforderung für die Polizeiarbeit dar», so Cortesi. Und dies nicht nur am 1. Mai. Gewalt verlagere sich immer mehr auch auf andere Veranstaltungen – zum Beispiel im Sport.